Category: Interviews

  • Alumni-Portrait Komparatistik Innsbruck

    Vor Kurzem hatte ich die Ehre, von meiner Alma Mater, der Universität Innsbruck, einmal wieder zu einem Alumni-Portrait eingeladen zu werden. Auf ihrem Instagram-Kanal durfte ich meine Erfahrungen und Perspektiven teilen – darüber, was man mit einem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft (Komparatistik) erreichen kann.

    Für mich war das Studium eine prägende Zeit, die nicht nur meine analytischen und sprachlichen Fähigkeiten geschärft hat, sondern mir auch die Tür zu meiner Leidenschaft und meinem Berufsfeld geöffnet hat: dem Veranstaltungs- und Kulturbereich. Hier kann ich mein Wissen über unterschiedliche kulturelle Ausdrucksformen und Narrative nutzen, um Veranstaltungen zu planen, kreative Projekte umzusetzen und kulturellen Austausch zu fördern.

    Es war mir eine Freude, angehenden Absolvent:innen und Interessierten zu zeigen, dass ein geisteswissenschaftliches Studium vielfältige Möglichkeiten eröffnet. Mein Weg ist nur ein Beispiel dafür, wie man Leidenschaft für Literatur, Kultur und Organisation in einem erfüllenden Beruf vereinen kann.

  • 6020 Magazin: Beitrag zu 20 Jahre p.m.k

    Beitrag im aktuellen 6020 Magazin zum 20 jährigen Jubiläum des Kulturzentrums p.m.k. Vielen Dank für die Unterstützung und die Berichterstattung!
    NOVEMBER 2024

  • Interview KUPF-Zeitung:

    Für ein lebendiges und kreatives Innsbruck

    Interview mit Verena Humer (GF der KUPF) der Zeitung der KUPF, erschienen am 12.09.2024
    LINK

    Die Stadt Innsbruck hat im April 2024 gewählt und wird nun von einer Koalition aus JA – Jetzt Innsbruck, den Grünen und der SPÖ regiert. Was bedeutet das für Kulturpolitik und Freie Szene? Verena Humer hat bei David Prieth, der u.a. Vorstandsmitglied der TKI – Tiroler Kulturinitiativen ist, nachgefragt. 

    Innsbruck hat gewählt
    In Innsbruck wurde am 14. und 28. April 2024 gewählt. Seit 16. Mai steht die neue Stadtkoalition. Sie besteht aus JA – Jetzt Innsbruck, den Grünen und der SPÖ. Im Stadtsenat sind Bürgermeister Johannes Anzengruber (Ja – Jetzt Innsbruck), der 1. Vizebürgermeister Georg Willi (Grüne), die 2. Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr (SPÖ), Stadträtin Mariella Lutz (Ja – Jetzt Innsbruck) und Stadträtin Janine Bex (Grüne) als ressortführende Mitglieder vertreten, der FPÖ obliegt keinerlei Amtsausführung. Mit dem Leitsatz „Kulturräume erhalten und neue schaffen“ werden die Kulturförder- und Unterstützungsmaßnahmen, die bereits in der Kulturstrategie 2030 festgelegt sind, im Ende Mai präsentierten Zukunftsvertrag weiter fortgeschrieben. Dem Thema „Feiern im öffentlichen Raum“ ist ein eigenes Unterkapitel gewidmet, was die Notwendigkeit von Maßnahmen in diesem Bereich unterstreicht.

    Entgeltliche Einschaltung

    Verena HumerWas kann diese Regierung, was verspricht sie und was wird sie halten?

    David Prieth: Positiv ist, dass das Veranstaltungsressort bei Bürgermeister Hannes Anzengruber und das Kulturressort bei Vizebürgermeister Georg Willi liegen. In dieser Kombination erwarten wir uns als Freie Szene eine produktive Arbeit sowie einen konstruktiven Austausch. Es gibt z. B. von der neuen Stadtregierung endlich auch Pläne zur Indexierung des Kulturbudgets, was wir seit Jahren gefordert haben. Dies würde sicherstellen, dass das Budget an die Inflation angepasst wird und kontinuierlich wächst. Außerdem soll ein Kulturbeirat auf Stadtebene etabliert werden, ähnlich wie in anderen Städten wie Linz. Dieser Beirat soll als Beratungsorgan fungieren und die Expertise der Kulturszene in die Politik einbringen. Diese Maßnahmen sind entscheidend für eine nachhaltige Kulturförderung.

    Inwieweit hat sich die Mobilisierung der Freien Szene bei den Innsbrucker Wahlen niedergeschlagen?

    Die Freie Szene hat durch Demonstrationen und Veranstaltungen im öffentlichen Raum viel Druck ausgeübt. Themen wie Feiern im öffentlichen Raum und die Schaffung von Kulturquartieren waren entscheidend und haben die Wahl beeinflusst. Es gab große Demonstrationen, wie den Tag der Kulturarbeit mit tausenden Teilnehmer*innen, die gezeigt haben, wie wichtig diese Themen für die junge Bevölkerung sind. Die Stadt hat mittlerweile  eine Stelle für Veranstaltungsberatung für Freiluftkultur und Feiern im öffentlichen Raum initiiert, was ein wichtiger Schritt ist.

    Die junge Freie Szene hat im Vorfeld der Wahlen gegenüber der Stadt-Politiker*innen viel mobilisiert. Die Szene hat sich stark für neue Kulturzentren und Veranstaltungsräume im öffentlichen Raum eingesetzt, nachdem in Innsbruck sehr viele Kultur- und Club-Räume geschlossen wurden. Besonders hervorzuheben sind das Kulturzentrum BALE und das Industriegelände in St. Bartlmä, die nun beide als dauerhafte Kulturorte etabliert werden sollten. Innsbruck hat ein großes Raumproblem, und diese Projekte könnten wesentlich zur Lösung beitragen.

    Wie war die Kommunikation zwischen der Freien Szene und der Politik bisher?

    Der Austausch war oft informell und basierte auf Eigeninitiative. Es gab Arbeitskonferenzen mit der Stadtpolitik. Auf diese gehen Projekte wie das stadt_potenziale-Förderprogramm zurück, das Kulturprojekte von einer externen Jury bewerten lässt. Mit der neuen Stadtregierung und dem Kulturbeirat erhoffen wir uns eine bessere, institutionalisierte Zusammenarbeit. Es ist wichtig, dass die Expertise der Szene ernst genommen und in die Politik integriert wird.

    Was erwartest du konkret von der neuen Stadtregierung?

    Wir erwarten, dass die neue Stadtregierung die Notwendigkeit der zentralen Punkte erkennt und offensiv angeht. Diese wurden bereits in der Vergangenheit in Gesprächen und in Podiumsdiskussionen thematisiert und von den Parteien, die jetzt koalieren, unterstützt. Es ist an der Zeit, dass diese Themen in die Tat umgesetzt werden.

    Wie hat die Freie Szene bisher ihre Anliegen an die Politik gebracht?

    Die Zusammenarbeit mit den früheren Stadtregierungen war teilweise schwierig, da hier meistens jede*r gegen jede*n gearbeitet hat. Wir hatten drei Jahre lang ein “freies Spiel der Kräfte” ohne Koalition. Dementsprechend gab es wenig Verständnis für die Bedürfnisse der Freien Szene. Die ehemalige Kulturstadträtin Uschi Schwarz war jedoch eine positive Ausnahme. Sie hatte ein gutes Verständnis für die Freie Szene und war immer offen für Gespräche. Mit der neuen Stadtregierung erhoffen wir uns eine Fortsetzung dieses offenen Austauschs. Bisher geschah dies oft informell, durch Treffen und Arbeitskonferenzen. Es gab immer wieder Initiativen wie die battlegroup for art, die sich aus verschiedenen Kulturplattformen zusammensetzt. Diese Gruppen haben Projekte wie das stadt_potenziale-Förderprogramm initiiert und sich für die Schaffung neuer Räume eingesetzt. Mit der neuen Stadtregierung und dem Kulturbeirat hoffen wir auf eine bessere, institutionalisierte Kommunikation.

    Welche Rolle nimmt die FPÖ in der Kulturpolitik Innsbrucks ein?

    Die FPÖ hat in Innsbruck bei der letzten Wahl schlecht abgeschnitten, was positiv für die Freie Szene ist. Sie hat regelmäßig gegen kritische Initiativen wie freie Radios, freie Medien, Kulturinitiativen gestimmt und versucht, diese zu diskreditieren. Das sind alles Initiativen, die regelmäßig von der FPÖ als nicht förderwürdig betrachtet worden sind. Da ist es natürlich positiv, wenn es jetzt Mehrheiten gibt, die die Notwendigkeit solcher Institutionen begreifen. Eine stärkere FPÖ-Präsenz wäre problematisch für Kulturinitiativen in Innsbruck. Seit einigen Monaten gibt es bei der FPÖ auch auf Landesebene Versuche, Kulturinitiativen zu diskreditieren. Es wird versucht, ein Bild von den “bösen Kulturinitiativen” zu malen. Das geht auch damit einher, dass die FPÖ auf Bundesebene seit Herbst 2023 verstärkt versucht, ominöse Argumente „gegen Linksextremismus“ anzubringen. Wir hoffen, dass wir mit der neuen Regierung vernünftig arbeiten und langfristige Projekte etablieren können. 

    Die FPÖ stimmt aber wie gesagt grundsätzlich gegen alle Projekte, die von uns kommen – da ist es egal, worum es im Einzelnen geht. Das betrifft die Jahresförderung der Kulturinitiative p.m.k genauso wie Diskussionsreihen, sonstige Spezialformate oder mit uns in Verbindung stehende Festivals. Sollte die Partei auf Stadtebene also mehr mitzureden haben, gehen wir natürlich davon aus, dass das für uns problematisch wäre.

    Welche langfristigen Ziele verfolgt die Freie Szene?

    Langfristig wollen wir sicherstellen, dass die Kulturpolitik in Innsbruck nachhaltig aufgestellt ist. Dazu gehören die genannten Punkte wie die Indexierung des Kulturbudgets, die Schaffung neuer Räume und die Etablierung eines Kulturbeirats. Wir wollen, dass die Kulturpolitik über Legislaturperioden hinweg Bestand hat und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Es ist zudem wichtig, dass die Expertise der Szene in die Politik einfließt und ernst genommen wird.

    Gibt es abschließend noch etwas, das du hervorheben möchtest?

    Es ist entscheidend, dass die neue Stadtregierung die Notwendigkeit erkennt, Kultur als integralen Bestandteil der Stadtentwicklung zu sehen. Kultur schafft Identität und Gemeinschaft. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass die kulturelle Vielfalt gefördert und unterstützt wird. Nur so kann Innsbruck zu einer lebendigen und kreativen Stadt werden, die für alle Menschen lebenswert ist.

    Forderungen an die Kulturpolitik

    • Schaffung neuer Räume für Kunst und Kultur: Dies umfasst sowohl Proberäume als auch Veranstaltungsorte, die dringend benötigt werden.
    • Indexierung des Kulturbudgets: Um finanzielle Sicherheit zu gewährleisten und die Inflation auszugleichen, sollte das Kulturbudget regelmäßig angepasst werden. 
    • Etablierung eines Kulturbeirats: Dieser soll als Schnittstelle zwischen der Szene und der Politik fungieren und die kulturelle Entwicklung der Stadt unterstützen.
    • Anpassung der Lärmschutzverordnung: Um mehr Freiräume für kulturelle Veranstaltungen zu schaffen, ist eine zeitgemäße Lärmschutzverordnung notwendig. Aktuell liegt es immer noch in der Zuständigkeit des zufällig anwesenden Organs festzustellen, was als “zu laut” gilt.
    • Förderschiene stadt_potenziale: Dieser speziell für die Freie Szene gewidmete Kulturfördertopf, der jährlich ausgeschrieben wird und Projekte unterstützt, die sich mit dem Thema Stadt im Allgemeinen und Innsbruck im Besonderen beschäftigen, soll wieder auf €100.000 aufgestockt werden.

    Die meisten dieser Forderungen wurden durch jahrelange Lobbyarbeit und verschiedene Initiativen, wie die Arbeitskonferenzen der battlegroup for art, entwickelt und forciert.

  • Österreicher den man kennen sollte (ZEIT Online) 11.09.2024

    Vielen Dank an die guten Menschen des ZEIT online Podcasts “Servus. Grüezi. Hallo.”, deren Meinung nach in ein Österreicher bin den man kennen sollte. Ich freue mich, dass meine Aktionen auch über Österreich Anerkennung finden und werde aller Einschüchterungsversuche zum Trotz, weitermachen. Bussi Baba.

    Ausschnitt aus: “Servus. Grüezi. Hallo. / Demokratie in der Schweiz: Direkte Demokratie? Macht 7,50 Franken, bitte”
    11. September 2024, 15:49 Uhr

  • BOGENFEST 2024:Aftermovie

    Offizieller Aftermovie zum BOGENFEST 2024 (c) Lucas Micka & Innsbruck Marketing GmbH

  • Tirol Heute: Diametrale 2024

    Beitrag Tirol Heute über die DIAMETRALE 2024

  • Interview “Tirol Live” (30.11.23) und Beitrag Tiroler Tageszeitung (31.11.23)

    Interview Tirol Live 30.11.2023
    Tiroler Tageszeitung 31.10.2023

  • Heute live zu Gast in “Hallo Tirol” (Radio Tirol) ab 13:00 Uhr

    Wieviel konstruktiver ist eine große Fläche voller Schotter als das vor 4 Jahren abgerissene Veranstaltungszentrum HAFEN? Wieviele Anrainer:innen hat es benötigt, um den Weekender-Club umzubringen? (Spoiler: < 2). Warum hat eine gezielte Entwicklung des Areals St. Bartlmä nicht geklappt? Und wie viele Projekte werden noch im Inn versenkt, weil die Umgangsformen im Innsbrucker Gemeinderat ungefähr so konstruktiv sind wie die Pressekonferenz von Tic Tac Toe 1997? (never forget)

    Als bekennender Radio-*Bundesland*-Enthusiast freut es mich heute ab 13:00 Uhr in der Sendung “Hallo Tirol” als Interviewpartner im Landesstudio zu Gast zu sein. Das Thema: Fehlende Begegnungsorte, Lokale, Kultur- und Konzertmöglichkeiten für Innsbrucks Jugend. Es handelt sich dabei um eine Phone-In Sendung, sprich: Man kann dort anrufen und selbst Fragen einbringen. Gemma gemma

  • Statement zur Verlängerung der Waffenverbotszone in den Viaduktbögen (& Interview Bezirksblatt)

    Vor Kurzem wurde bekanntlich die Waffenverbotszone in den Innsbrucker Viaduktbögen erneut um weitere 3 Monate verlängert. Presseaussendungen und mehreren Zeitungsartikel zufolge zeigen sich die Behörden darüber erfreut und merken an, dass sie “die nordafrikanische Drogendealer-Szene” (ufff) verdrängen konnten und sich die Sicherheitslage in der Ausgehmeile stabilisiert hat. Gestern habe ich im Bezirksblatt zu diesem Thema ein Statement getätigt, dass im Endeffekt daraus hinausläuft, dass ich die Verlängerung der Waffenverbotszone weniger durch irgendwelche vorhandenen Waffen begründet, sondern vielmehr als eine einfache Lizenz dafür sehe, Leute auf Verdacht hin auszusackeln. Aber das habe ich ohnehin schon mehrmals öffentlich so transportiert.

    Zur Klarstellung und um es ganz deutlich zu sagen: Waffen haben in den Bögen (und auch sonst nirgends!) verdammt nochmal NICHTS verloren und auch gewalttätige Übergriffe sind das Allerletzte und sind dementsprechend zu verurteilen!

    Trotzdem macht man es sich meiner Meinung nach zu leicht, wenn man sich alle 3 Monate über die Verlängerung der Waffenverbotszone freut und hofft, dass die größeren Zusammenhänge, die damit verbunden sind, sich irgendwie anders lösen werden. Deshalb möchte ich hier noch ein paar Gedanken nachstreuen:

    Nach der grauenhaften Tötung, die 2018 an der Ecke Ing. Etzel Straße / Museumstraße stattgefunden hat, haben wir öffentlich einen Dialog zwischen Politik, Polizei & Bögenbetreiber:innen eingefordert. In mehreren Austauschrunden, die im Anschluss auch stattgefunden haben, wurden Aspekte wie Sicherheit, eventuelle Möglichkeiten der Sozialarbeit, Austausch zwischen Behörden und Bögenbetreibenden, öffentliche Wahrnehmung und Vermittlung eines differenzierteren Bildes der Bögen, diskutiert.

    Einige dieser Themenblöcke und Gesprächsrunden brachten mal mehr mal weniger sichtbare Ergebnisse mit sich; bei manchen war man sich auch nicht ganz sicher wie man hier vorgehen sollte. Einige der offensichtlichsten Maßnahmen sind zB die Verbreiterung des bögenseitigen Gehsteigs, zusätzliche Fahrradständer und Müllkübel und dass nun generell weniger Autos vor den Clubs parken dürfen und somit also alles etwas einsehbarer ist. Überhaupt ist die Straße durch die zusätzlich angebrachte Beleuchtung mittlerweile die hellste Straße von ganz Innsbruck und eben auch die mit Kameras am dichtesten überwachte.

    In other news: Auch das letztjährig gestartete BOGENFEST resultiert nicht zuletzt aus dem tollen und verstärkten Austausch mit dem Innsbruckmarketing, den wir seit diesen Gesprächsrunden haben (an dieser Stelle ein besonderer Dank an Heidi Reckendorfer!).Im Zuge des Prozesses wurde zudem eine zuständige Person seitens der Polizei ernannt, die quasi als „Ansprechpartner“ für die Viaduktbögen fungieren sollte. Gleichzeitig wurden Maßnahmen wie eine regelmäßige, passive Bestreifung und auch ein vermehrt deeskalierendes und präventives Auftreten von Beamti:innen eingefordert – und von den Meisten wurde das auch so unterstützt.

    Ich lebe seit bald 10 Jahren direkt in der Bogenmeile und seit einigen Jahren arbeite ich hier auch – deshalb traue ich mich ein paar Einschätzungen beisteuern zu können. Vorneweg: Mir ist klar, dass auch die Polizei mit immer knapper werdenden Personal- und Zeitressourcen konfrontiert ist und deshalb in weiterer Folge Priorisierungen gemacht werden müssen. Ob da ein regelmäßiges Durch-die-Bögen-Schlendern zeitlich einplanbar ist? Wahrscheinlich eher schwierig.

    Aber von den oben angesprochenen Maßnahmen (passive regelmäßige Bestreifung & deeskalierendes, präventives Auftreten) ist – zumindest meiner Einschätzung nach – nicht mehr viel Merkbares übrig geblieben, außer dass eben alle paar Monate diese Verbotszone verlängert wird und wenn’s mal wo kracht, dann kommt man um im Anschluss zusammenzuräumen (auch wenn man in Echtzeit sich anbahnenden Eskalationen durch ebendiese Kameras zuschauen kann). Ich finde es schade, wenn also diese „Waffen“verbotszone, die im Übrigen nicht für Küchenmesser gilt, weil ja auch die ansässige Gastro mit Irgendetwas arbeiten muss – oder für fucking KETTENSÄGEN – wie ein wildgewordener Gemeinderat vor Kurzem demonstriert hat, als er mit einer solchen in die Messehalle zur letzten Gemeinderatssitzung spaziert ist (wtf war das eigentlich?! aber dazu noch ein anderes Mal mehr) alle paar Monate durchgewunken wird und dann schau ma mal.



    Ad Austausch und Wahrnehmung: Letztes Jahr hatten wir beispielsweise mal die Situation, dass eine Polizeieinheit mit ca 10 Beamt:innen in die p.m.k kam, um eine „verdächtige Person“ zu suchen. Als wir anfangs wissen wollten warum sie hier sind und warum in dieser massiven Stärke, bekamen wir vom Einsatzleiter die Antwort „man muss massiv auftreten, wenn man zum Feind geht“. Dazu muss ich jetzt glaube ich nicht viel sagen.



    Wie gesagt, haben Waffen selbstverständlich in den Bögen nichts verloren – no na – aber um nachhaltig konstruktiv gesellschaftlich einwirken zu können, braucht es meiner Meinung nach andere und erweiterte Zugänge – und vor allem welche die sich nicht auf Kameras und ein paar durch bissl racial profiling motivierte Drangsalierungsaktionen beschränken.

    Und weil wir grad beim Thema Drogen sind, vielleicht noch ein kleiner Nachsatz, der manche vielleicht in meinem Bezirksblatt-Statement verwirrt hat:

    Wenn es grundsätzlich darum ginge den gesellschaftlichen Drogenkonsum zu thematisieren, würden wir uns noch ein GANZ anderes Fass aufmachen. Fast alle haben’s mittlerweile mitbekommen: spätestens seit der Pandemie häufen sich die Berichte über den explosiv angestiegenen Drogenkonsum in Europa – und das quer durch die Gesellschaft. Ein Kontinent mit (zu Recht) überforderten Menschen ballert sich weg – und das fädelt nicht irgendeine „nordafrikanische Drogendealer-Szene“ (aaaah!) ein, sondern hat ganz andere Hintergründe.



    Klar: Das Thema ist viel zu lange und zu komplex, um hier jetzt irgendwelche klugen Vorschläge zur machen, aber nur damit es auch hier nochmal gesagt ist: Die Junkies sind nicht „die schrägen Leute in den Bögen“ – sondern Drogenkonsument:innen sitzen mittlerweile in den Büros, in der Verwaltung, in den Dienstleistungsbetrieben und überall sonst wo wir Menschen treffen. That’s a fact und soll jetzt auch überhaupt kein Vorwurf sein. Aber bitte nehmen wir nicht irgendwelche Nachtschwärmer:innen, die sich gerne in den Bögen bewegen als Projektionsfläche für gesamtgesellschaftliche Probleme her. Wie gesagt, ich hab auch nicht die ultimative Lösung parat und zu tun gäbe es ohnehin immer viel – aber diese „Waffen“verbotszone samt Kameras tragen definitiv nicht zu einer konstruktiven Lösung bei, da kennts mir dazehln was wollts.

  • Interview zum beruflichen Werdegang: ECHO KARRIERE 2023

    Von Zeit zu Zeit bekomme ich Anfragen die meinen beruflichen Werdegang betreffen. Ich bin darüber jedes Mal wieder etwas überrascht, aber natürlich auch irgendwo froh, da sich das in-der-Kultur-verortet-sein meist so schwammig und rutschig-beweglich anfühlt, dass sich eine gelegentliche Rückkopplung und Bestandsaufnahme für mich selbst durchaus gesund und lehrreich anfühlt.

    Bei einer gleichzeitiger Warnung vor Selbstausbeutung, die zwangsläufig passieren wird, versuche ich zukünftigen Kukturarbeiter:innen aber immer wieder mit auf den Weg zu geben, dass verschiedene Sachen zusammenpassen bzw sich halbwegs vereinbaren lassen müssen: zuerst einmal die äußeren “Lebensunstände”, denn anfänglich wird es finanziell eher mau aussehen bis man sich gewisse Dinge erarbeitet hat bzw nicht nur mehr die “gratis”-Jobs zugeschanzt bekommt (an dieser Stelle immer wieder danke an meine Familie für das anfängliche Ermöglichen meines Tuns!). Zweitens muss man schon ziemlich dafür brennen, sich aktiv weiterbilden und wie ein Böser Netzwerken (wahrscheinlich eh in so ziemlich allen Jobs so). Und drittens sollte man sich auch thematisch etwas einschränken, weil “Kunst und Kultur” dann doch ein Recht weites Feld ist. Ich habe beispielsweise Recht lange gebraucht, um zu erkennen, dass ich ein sehr guter Ermöglicher und Vermittler bin, aber nicht unbedingt selbst die interessantesten Sachen komponiere/herstelle/in die Welt werfe. Aber das ist total okay und dafür weiß ich mittlerweile wie ich für andere Menschen, die das besser können als ich, den Boden bereiten und ihnen wertvolle Tipps zur konkreten Umsetzbarkeit geben kann.

    Das Interview mit dem ECHO war ursprünglich mal etwas länger, aber einige der zentralen Punkte finden sich soweit wieder. Danke auf jeden Fall für das nette Gespräch und ich wünsche allen angehenden Kolleg:innen schon mal alles Gute und vor allem gute Nerven!

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