Category: vermischtes

  • Interview zum beruflichen Werdegang: ECHO KARRIERE 2023

    Von Zeit zu Zeit bekomme ich Anfragen die meinen beruflichen Werdegang betreffen. Ich bin darüber jedes Mal wieder etwas überrascht, aber natürlich auch irgendwo froh, da sich das in-der-Kultur-verortet-sein meist so schwammig und rutschig-beweglich anfühlt, dass sich eine gelegentliche Rückkopplung und Bestandsaufnahme für mich selbst durchaus gesund und lehrreich anfühlt.

    Bei einer gleichzeitiger Warnung vor Selbstausbeutung, die zwangsläufig passieren wird, versuche ich zukünftigen Kukturarbeiter:innen aber immer wieder mit auf den Weg zu geben, dass verschiedene Sachen zusammenpassen bzw sich halbwegs vereinbaren lassen müssen: zuerst einmal die äußeren “Lebensunstände”, denn anfänglich wird es finanziell eher mau aussehen bis man sich gewisse Dinge erarbeitet hat bzw nicht nur mehr die “gratis”-Jobs zugeschanzt bekommt (an dieser Stelle immer wieder danke an meine Familie für das anfängliche Ermöglichen meines Tuns!). Zweitens muss man schon ziemlich dafür brennen, sich aktiv weiterbilden und wie ein Böser Netzwerken (wahrscheinlich eh in so ziemlich allen Jobs so). Und drittens sollte man sich auch thematisch etwas einschränken, weil “Kunst und Kultur” dann doch ein Recht weites Feld ist. Ich habe beispielsweise Recht lange gebraucht, um zu erkennen, dass ich ein sehr guter Ermöglicher und Vermittler bin, aber nicht unbedingt selbst die interessantesten Sachen komponiere/herstelle/in die Welt werfe. Aber das ist total okay und dafür weiß ich mittlerweile wie ich für andere Menschen, die das besser können als ich, den Boden bereiten und ihnen wertvolle Tipps zur konkreten Umsetzbarkeit geben kann.

    Das Interview mit dem ECHO war ursprünglich mal etwas länger, aber einige der zentralen Punkte finden sich soweit wieder. Danke auf jeden Fall für das nette Gespräch und ich wünsche allen angehenden Kolleg:innen schon mal alles Gute und vor allem gute Nerven!

    HIER KLICKEN um den ECHO KARRIERE online zu lesen

  • Alumni des Monats der Universität Innsbruck

    Lasst euch nie erzählen, dass euer “Orchideenstudium” niemandem etwas bringt und dass man damit nichts verdienen kann. Erstens bringts vor allem euch etwas und zweitens arbeitet man dann wahrscheinlich eh in keinem klar abgesteckten Bereich, sondern tingelt so dahin wie mans im 21. Jhd halt so macht. Mir hat das Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften und der Anglistik & Amerikanistik einige der besten und prägendsten Jahre meines Lebens beschert; also kann es so verkehrt nicht gewesen sein.

    Neben der Fähigkeit ein aberwitziges Sammelsurium von Anspielungen geistig so zu verquicken, dass am Ende ich selbst nicht mehr so genau weiß was das jetzt sollte (Komparatist:innen wissen was läuft), gabs auch Lebenserkenntnisse wie ‘Worüber möchte ich überhaupt länger nachdenken und womit kann ich mich (wahrscheinlich) täglich beschäftigen ohne mich in den Inn stürzen zu wollen? Gibt es künstlerische Errungenschaften der Menschheit die halbwegs stabil waren (und falls ja, sind sie das für mich auch?) Was soll “die Gesellschaft” eigentlich sein? Warum ist auch Hedonismus wichtig und warum finden die “eigentlichen” Gespräche erst am Ende jeder Party statt?

    Aber die wichtigste Erkenntnis ist wahrscheinlich immer noch: Man muss in einem Gespräch nicht immer zu einem Ergebnis kommen, sondern darf auch mal “lustvoll scheitern” (thx an M. Sexl).

    Danke an die Alma Mater für das Featuren als Alumni des Monats. Orchideenstudium beste

    HIER KLICKEN für das Interview (auf der Website der Universität Innsbruck)

  • Cancel Culture in Tirol (Der Krampus sauft Hafermilch)

    Cancel Culture in Tirol: Die meisten werden es bereits mitbekommen haben, aber im Heiligen Land ist aktuell wieder die Kacke am dampfen. Und es geht dabei nicht einmal um Corona – unsere Schilifte sind glücklicherweise alle offen und verrichten tapfer und stumm ihr eisernes Werk. Aber: Die Tirol Werbung hat sich tatsächlich erdreistet einen Werbespot zu drehen, in dem der Krampus nach einem Spaziergang im Wald einen Latte Macchiato mit Hafermilch bestellt. Verständlich, dass einem da sofort das Messer im Sack aufgeht. Aufgehen muss. Scheiss woker Dämonen-Zipfel. Als nächstes sagen wir dann auch noch Kaserweibl zum Kasermandl. Anyway, auf jeden Fall darf man im Inntal nicht ungestraft veganen Kaffee saufen, deshalb hat sich nun auch der Chef der Tiroler Landwirtschaftskammer eingeschaltet, der sich wegen unsensibler Berichterstattung zu Recht persönlich angegriffen fühlt. Hafer gibts koan in Tirol, der Scheiss wachst irgendwo im Ausland wos koan interessiert. Auf jeden Fall hat sich die Tirol Werbung jetzt öffentlich entschuldigen müssen, wird eine Evaluierungsphase einleiten und in Zukunft sensibler mit dem Thema Laktose umgehen, bevors den höchsten Entscheidungsträgern (hier muss nicht gegendert werden) in Tirol vor lauter Hafermilch wieder den Magen ausrammt

    PS: Der “Latte Macchiato” schaut aus wie a Cappuccino. I hab fast 8 Joa in da Gastro bugglt, des is es falsche Glasl