SCC Club Talks #3 – Frei(e) Flächen für die Clubkultur
Talk am 10. Dezember 2025, MARK Salzburg
Ich war eingeladen, beim dritten und letzten „Club Talk“ der Salzburg Club Commission über die Frage zu sprechen, wie Städte Freiflächen für eine lebendige Clubkultur öffnen können – und welche strukturellen Voraussetzungen es dafür braucht.
In meinem Input habe ich Einblicke in das Free-Spaces-Projekt der Vienna Club Commission gegeben, das in Wien seit 2023 legale Open-Air-Raves im öffentlichen Raum ermöglicht und ein neues Modell der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Szene erprobt. Gleichzeitig habe ich über das Bogenfest in Innsbruck gesprochen – ein Beispiel dafür, wie subkulturelle Akteur*innen städtische Räume zurückerobern und mitgestalten können.
Ein zentraler Punkt meines Beitrags war die Frage, wie Kooperation funktionieren kann, ohne dass die kulturelle oder inhaltliche Klarheit verloren geht. Städte und Gebietskörperschaften sind stark darin, das heavy lifting zu übernehmen – Genehmigungsverfahren, finanzielle Unterstützung, Abwicklung, Sicherheit. Die inhaltliche Gestaltung hingegen ist und bleibt die Expertise der Kulturarbeiter*innen, Initiativen und Kollektive.
Ich habe betont, dass wir neue Allianzen brauchen, um spannende Inhalte auch in Zukunft gewährleisten zu können. Die Clubkultur verändert sich rasant: Publikum, soziale Dynamiken und Nutzungsformen sind nicht mehr dieselben wie vor zehn oder zwanzig Jahren.
Es wäre ein Fehler, überholte Modelle nostalgisch in die Zukunft verlängern zu wollen. Stattdessen müssen wir wachsam bleiben, wie wir eine neue Generation von ausgeh-hungrigen Menschen für Clubs, Gemeinschaft und gemeinsames Schaffen begeistern können.
Der Talk war ein Anlass, diese Fragen offen zu diskutieren – und einmal mehr sichtbar zu machen, wie wichtig frei(e) Flächen, niederschwellige Zugänge und echte Zusammenarbeit zwischen Stadt und Szene für eine nachhaltige, vielfältige Clubkultur sind.
