Mein Gedicht (Blitzverglasung) wurde im “UND-Magazin #2” veröffentlicht.
(Oktober 2016)


Mein Gedicht (Blitzverglasung) wurde im “UND-Magazin #2” veröffentlicht.
(Oktober 2016)


Fotos: Natália Zajačiková
Vortrag “Ethical Porn: for a better sex” von Nico Bertrand 19:00–21:00
Re-Porn. Introducing Ethic Sex
Analysis and introduction to the new porn trend called “Ethical Porn” from different visual artists and how it connects with the audience (based on the concept of sex as communication tool). A talk about a new guide of how to build an equal treat with the performers and loyal to contemporary sex practises. Open talk where we will discuss terms, conditions and reality about the new pornography and why this concept is vital to our culture.
Live Electronic Acts in den dunklen und verborgenen
Kammern der alten Bäckerei mit Digital Youth // SEUCHE // STRO
Projektion Arty and Porny Porn in a cinema theater. Nico Bertrand ab 22:00
Cinema theater with a movie selection from Nico Bertrand, spanish filmmaker founder of the production company Darkness Studio (alternative porn). The movies are presented based how conventional cinemas works, creating an atmosphere where people can sit, eat popcorn and enjoy a memorable cinema session. The audience would be part of this experience, sharing a screen with the rest of the people with all the conventional ingredients we can find when we go to watch a movie. Length: 70 min
Genres: Philias, Humidity, Solitude, Fiction, Fetish
Performance: Chemistry – Anarel.la Martínez Madrid 00:00–00:30
Performative Art event where the spanish artist, Anarel·la
Martínez-Madrid would transfer her ideas after investigating
the visual work of Nico Bertrand into an special and mysterious piece.
Auf dem von uns initiierten Kunst- und Kulturfestival FÖHNFEST sendete FREIRAD – Freies Radio Innsbruck eine Stunde lang live aus der Bäckerei – Kulturbackstube.
Auch ich wurde dabei für ein Interview ans Mikrofon gebeten (Themen: Bäckerei, Performance, etc). Nachhören kann man die Sendung hier; mein Interview-Part startet um 28:30
LINK


Reisenotiz;
“Über das zwischenmenschliche Verhalten im halböffentlichen Raum des Mehrbettzimmers” könnte wohl der Titel einer noch zu schreibenden Arbeit lauten. Meine Liebe und mein Hass zu Mehrbettzimmern in Hostels gehen miteinander Hand in Hand. Günstige Wohnmöglichkeit; Sozialstudie; Abfuck.
Die letzten Tage meiner ZimmergenossInnen neben dem Wiener Hauptbahnhof waren gezeichnet von Lethargie und nächtlichem Unwohlsein. Ich war mit Abstand der jüngste im Raum und mental wohl auch der am wenigsten angeschlagene. Die Menschen, die hier nächtigen, wirkten nicht wie Touristen, Reisende oder Menschen, die an diesem Ort eine konkrete Aufgabe zu erfüllen hatten. Vielmehr lag ein Gefühl von Siechtum, Drogenmissbrauch und Gelegenheitsprostitution in der Luft.
Ein ziellos vor sich hin laufender Fernseher vermüllte das Zimmer mit Wortfetzen über Schildkröten, Waschmittel und Sonderangebote. Die Frau gegenüber starrte an die Decke; ein unter mir liegender Mensch bewegte sich gar nicht.
In beiden Nächten betrat ein Mann den Raum, der sich auf das Bett neben mir setzte und mit der Frau in gebrochenem Englisch wirre Gespräche führte.
“Coke. Cappuchino. 2 Euros. Sleep now. Enough. Coke. 2 Euros. I smoke. Enough now. Sleep. Coke.”
Am Ende zitterte und schluchzte er und die Frau nahm ihn die Arme. An Ruhe war nur bedingt zu denken; ich stellte mich schlafend und dachte an etwas anderes.
Morgens fand ich den Mann jeweils knieend und wimmernd auf seinem Bett vor. Er presste die Stirn gegen das Laken und brabbelte vor sich hin. Sobald er bemerkte, dass ich ihn beobachtete, hörte er damit auf und musterte mich. Ich duschte, trocknete mich in Ermangelung eines Handtuches mit dem Bettlaken ab, packte meine Sachen und grüßte ihn zum Abschied mit einem wortlosen Nicken.

20. Oktober 2016; 20:45
Performance “Menschenopfer”
Die Grundlage zu David Prieths erster Solo-Performance “MENSCHENOPFER” sind Gedanken zu körperlichen Erfahrungen, Möglichkeiten von Liebe und die Idee des textgewordenen Karnevals; ein Karneval im Bachtin’schen Sinne.
MENSCHENOPFER stellt ganz persönliche Texte, gefundene Wörter und produzierte Sprachfetzen nebeneinander und feiert dabei die Profanation des Benehmens, der Gesten und der Sprache. Dieser Österreichische Abend ist ein System karnevalistischer Erniedrigungen und Erdungen, unanständiger Reden und Gesten; Parodien heiliger Texte und Aussprüche. MENSCHENOPFER lässt sich verschieden lesen, hören und interpretieren. Im besten Fall regt die Aktion dazu an, das Gebotene an Ort und Stelle lauthals über Bord zu schmeissen und dazu selbst Gegenpositionen zu entwerfen. MENSCHENOFPER ist ein in geistiger Umnachtung erstellter
Instagram-Account, literarisches Spannertum und eine ästhetische Kneipenschlägerei.
All photos (c) Natália Zajačik

Professional dancers Marion Sparber and Nerea Martínez Martín did a stunning dance performance at this year’s edition of FÖHNFEST. For their piece “Eight” I wrote a live Industrial Noise track (written for hacksaw, electric drill and conveyor band), that has also been recorded and is going to be used for some more performance dates. Thanks, my friends! It was a pleasure to work with you.
Links:
Marion Sparber
Nerea Martínez Martín
All photos (c) by Natália Zajačik
Lyrics for NAILEATER
Plague stain infested conscience
Cross splinters start to sink
Your prayer rests inside me
Black breath in angel’s milk
Words carved in worn-out letters
Dry skin in shades of white
Glass shards, tasting like metal,
gleam worthless in the night
Death Monger
is sowing rain
Death Monger
restrains
Death Monger
grants me my nails
Death Monger
betrays
On his brain a film of ashes
Wrath’s leaking through his skull
Death Monger consumed by darkness
Whip of nettles thrashing deadly dull
Fog of vinegar in my gullet
Molten shellac on my eyes
Blinding etching in my venter
Burning pictures that I despise
Death Monger
is sowing rain
Death Monger
enslaves
Death Monger
grants me my nails
Death Monger
repays
Pale knuckles on ancient timber
Death Monger’s spitting coal
Razor lips; milking old flesh
Skin fades to fuming mold
Chain whips caress a carcass
His teeth keep grinding dust
Salt screams corrupt my bloodstream
Now flames what once was lust
Death Monger
is sowing rain
Death Monger
restrains
Death Monger
grants me my nails
Death Monger
redeems

Lyrics for NAILEATER
Krebsgeruch
weht über die Wiesen
wie stummer Nebel
auf dem Fluss der Zeit
Metastasengleiche Gedankenströme
tropfen durch mein Dach;
verfangen sich in Wirbeln
aus verbranntem Haar
Dieser ätzende Kuss
wird mich niemals verlassen
Deine sengende Umarmung
wird niemals verblühen
Mit schweren Schlägen
nieten wir uns Erinnerungen in den Leib
und doch zerbricht einjeder
am Geschmack verronnener Stunden
Die Sätze im Teer und
die Notizen auf der Haut
sind inzwischen verblasst;
doch dieser Aasgeruch
verbeißt sich bis heute in meiner Kehle
Dieser ätzende Kuss
wird mich niemals verlassen
Deine sengende Umarmung
wird niemals verblühen
Wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr?
Wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr?
Wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr?
Wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr?
