Heute haben Emma Egger (Innsbruck Club Commission) und ich gemeinsam mit Vertreter:innen der Geschäftsstelle Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung, des Stadtmarketings und dem Leiter der Mobilen Überwachungsgruppe erneut das Thema “Feiern im öffentlichen Raum” bearbeitet. Es ist wichtig, dass es Menschen in der Stadtverwaltung gibt, denen die damit verbundenen Problematiken bewusst sind (keine niederschwellig bespielbaren Flächen im Raum Innsbruck, für neue Crews oft verwirrende Behördenstruktur und Zuständigkeiten, etc) und die mit uns an einer Verbesserung der Situation arbeiten wollen.
Trotzdem muss auch festgehalten werden, dass sich der Prozess nun bereits über Jahre zieht und wir am Beginn der neuen “Saison” immer noch sehr weit entfernt von einer Situation oder auch nur Perspektive sind, die Menschen im öffentlichen Raum gestattet niederschwellig Partys zu veranstalten. Konzepte anderer Städte sind oft toll, scheitern in der Adaption auf Innsbruck aber meistens an der Topografie der Stadt, an der Sorge bezüglich Anrainer:innenstress und manchmal auch am Fehlen des klaren politischen Willens.
Konkret steht jetzt mal an, dass es jährliche kostenlose Infoabende für junge Crews geben wird, im Rahmen derer man mal niederschwellig alle wichtigen Hardfacts vorstellt (Ab wann ist eine Veranstaltung anmeldepflichtig? Wer sind die relevanten Behörden? Was bedeutet das eigentlich rechtlich, wenn ich wo Veranstalter:in bin? Was gilt es zu beachten, wenn ich auf der Straße/im Hinterhof/im Wald rave? Muss mich das alles interessieren, wenn nein, was kommt dann im blödesten Fall dabei raus? etc).
Das ist zwar noch kein physischer Ort, aber zumindest ein Anfang und ein Zeichen, dass die Stadt sich aktiv mit Veranstalter:innen austauschen und einige vermeidbare Probleme schon im Vorfeld besprechen will. Immerhin.
An dieser Stelle ein Shout Out an Andrea aus der Bürger:innenbeteiligung fürs Dranbleiben und auch an Sarah und Heidi vom Stadtmarketing für die tolle Zusammenarbeit.
Wir bleiben jedenfalls ebenfalls an der Thematik dran, um die Stadt lebenswerter und ravefreundlicher zu machen.
Unser Kampf endet erst nach der Errichtung des Bundesschranzler:innenamts in der Maria-Theresien-Straße 😉
Author: pd1160
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Feiern im öffentlichen Raum Innsbrucks
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gegen:WART // Kulturelle Aneignung (23.02.23)
gegen:WART //// Kulturelle Aneignung ////
stolen culture – searching for originDiesen Donnerstag, 23. Februar 2023 laden wir euch ins RFDI – Reich für die Insel (Rennweg 4, 6020 Innsbruck) ein, zur zweiten Veranstaltung unserer ContrApunkt-Diskursreihe gegen:WART //// es geht bergab.
Wir werden uns an diesem Abend mit dem Thema „Kulturelle Aneignung – Cultural Appropriation“ beschäftigen und freuen uns darauf Jens Balzer und Deborah Krieg als Diskutant:innen begrüßen zu dürfen.
Mehr Informationen zur Veranstaltungen finden sich HIER auf contrapunkt.net
Was kosten die Tickets? Eintritt selbstverständlich auf freiwilliger Spendenbasis
Datum: 23.2.2023
Beginn: 19:30
Ort: RFDI – Reich für die Insel
Vortragende: Jens Balzer und
Deborah Krieg
Ausklang mit: Alaska Al vs. Al Tropical -
Kulturbeirat des Landes Tirol
Schick – zum ersten Mal Post vom Landeshauptmann persönlich. Ab nun kann/darf/soll ich als Kulturbeirat des Landes Tirol ein paar meiner bisher gemachten Erfahrungen und Ideen, die mir vor allem die Sub- und Clubkultur mit auf den Weg gegeben haben, auch auf dieser Ebene einbringen. Das freut mich natürlich sehr, ich bedanke mich an dieser Stelle für das Vertrauen der Landesregierung und werde versuchen den Spirit der Bögen auch im Landhaus würdig zu vertreten.
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Interview mit dem KOMPLEX Magazin
Das Innsbrucker Kulturmagazin KOMPLEX hat vor Kurzem ein Interview mit mir veröffentlicht, in dem wir über unseren Kulturverein “skin on marble” sprechen. Zusätzlich beinhaltet der Text eine Rezension zu unserem letzten Konzert des “TÄUBLING”s, der gemeinsam mit Teresa Riemann in der p.m.k gespielt hat.
Vielen Dank für den tollen Text und das Interview, es ist nicht gerade einfach den Zugang von “skin on marble” zu Kulturarbeit darzulegen, aber dieser Text macht es auf die bestmögliche Art und Weise.Im Wechselbad der Zitronen – der Täubling in der p.m.k, hosted by skin on marbl
Der Verein skin on marble ist seit 2014 mit schwieriger Musik aller Art in der p.m.k aktiv. Im Dezember präsentierten sie hier – in Kooperation mit Verschubu Records – den Täubling, ein Konzert, das sich irgendwo zwischen Hiphop, Punk und grotesker Theaterperformance bewegte. komplex nutzt die Chance, etwas mehr über den Verein in Erfahrung zu bringen und einige Impressionen eines sehr speziellen Konzertabends festzuhalten.
Der Täubling | Bild: Rene Nuderscher„Was mache ich hier eigentlich?! Ich hätte auch einfach Germanistik studieren können!“ jammert der Mensch mit Frack und Hasenmaske, bevor er wieder zu rappen beginnt. Wir befinden uns bei einem Auftritt des Künstlers Der Täubling, welcher in der Pause zwischen zwei Songs recht überzeugend vermittelt, dass er gerade so ziemlich alles andere lieber tun würde, als für uns dieses Konzert zu spielen. „Wir sind hier ja eigentlich gar nicht in der Provinz! Aber alles sieht so aus! Sogar die Leute!“ schreit er und starrt uns in unsere so schrecklich durchschaubaren, provinziellen Gesichter. Die Musik lässt sich wohl am einfachsten als Hiphop beschreiben, wohlüberlegte, von Referenzen übergehende Sprachkunst jedenfalls. Die offenkundige Intelligenz, die hinter den Worten steckt, das Übermaß an Bildung, macht das Ganze nur noch schlimmer – er hasst uns nicht nur, er ist noch dazu klüger als wir! Und urbaner sowieso.
„Ich bin eine einzige Bedürfnispyramide“ wimmert er im nächsten Augenblick, während er von der zweiten Gestalt auf der Bühne in einem Akt irgendwo zwischen Fürsorge und Grausamkeit abwechselnd mit Zitronen und Sekt gefüttert wird. Der Täubling kriecht, bettelt und leidet demonstrativ, nur um im nächsten Moment wieder zu beleidigen, angebotene Zigaretten abzuweisen, nicht über wohlgemeinte Witze zu lachen, es kurzgesagt einfach völlig zu verweigern, irgendeine Form von versöhnlicher Artist-Publikum-Bindung einzugehen. Dazu ein ständiges Rotzen, Schlucken, Spucken in alle Richtungen, ein widerliches Gemisch aus jammervoll-röchelnden Geräuschen. Diese leeren Hasenaugen, eher Hasenlöcher eigentlich, verfolgen einen auch einfach überall hin, bis in die letzte Ecke des Raumes stieren sie einem hinterher.
Einzig durchbrochen wird das Ganze von einem zarten Intermezzo des Alter Egos Jean-Baptiste Revál, das in vollendeter Zerbrechlichkeit ein kleines Lied ins Mikrophon hauchen darf, bevor es vom Hasen wieder von der Bühne gedrängt wird. An eben jenes Alter Ego ist auch das Liebeslied „Für Jean-Baptiste“ gerichtet – beim Nachlesen entdecke ich, dass der Täubling diesen schon beim Erscheinen seines Debutalbums 2017 als seinen „einzigen Vertrauten seit 25 Jahren“ bezeichnet – am besagten Konzertabend ist diese Beziehung kein Jahr gealtert. Jenseits der Zeit bleiben auf der einen Seite Zynismus und Perversion ebenso konstant, wie auf der anderen Verletzlichkeit und Hingabe.
So taumelt der Täubling irgendwo zwischen maßloser Selbstüberhöhung und bodenlosem Selbsthass auf der Bühne herum, gefangen in einem kranken Zyklus des Erniedrigens und Erniedrigt-Werdens. Und frisst dabei eine unmenschliche Menge an Zitronen. Ein Großteil davon findet nach und nach in hohem Bogen den Weg ins Publikum – einmal erwischt mich eine ganze Ladung Zitronen am Kopf, die mich beinahe ins Straucheln bringt. Jeder Moment auf diesem Konzert eine geladene Metapher. Man will hinausflüchten und die Tür hinter sich schließen, bevor die Metaphern nachkommen. Gleichzeitig verführt der Auftritt mit einem hypnotischen Charme, der zynische Humor reißt nicht ab, jedes Wort trifft ein Ziel, die Musik wirkt umgarnend, die kollektive Verstörung verbindend, wir tanzen und grausen uns simultan. Unnütz die Fragen, die uns nach dem Konzert umtreiben – wie ist der Täubling wirklich? Der Täubling ist nicht wirklich. Als ich erwähne, dass ich über das eben Erlebte etwas schreiben werde, meint eine meiner Freund:innen: „Ich war so aggressiv, dass ich ihn schlagen wollte. Es war toll!“
Der Täubling verlangt nicht danach, verstanden oder gemocht zu werden. Alle, die Hass oder Ekel oder Mitleid oder Liebe oder irgendein anderes Gefühl an diesen Moment spenden können, sind am richtigen Ort, und die Gefühllosen sowieso. Ich fühle ich mich an einen alten Sticker des Veranstaltervereins erinnert: „Für den sehr Einsamen ist schon Lärm ein Trost“, so die Aufschrift (ein Zitat von Friedrich Nietzsche). Bei skin on marble-Veranstaltungen ist dieser Lärm oft eine harte Geräuschkulisse, in die man abtauchen kann – der Ton übertüncht, übernimmt alles, nimmt es einem kurz ab, zu sein, einsam oder sonst wie. Aber auch dieses ganze leidvolle Tamtam, dieses zügellose Zelebrieren des eigenen Schmerzes ist ein solcher Lärm und Trost; es verzaubert wie verstört uns und reißt uns gleichzeitig aus unserer Taubheit, unserem Täubling-Sein vielleicht, in seiner grausigen Komik.
Interview mit Delia Salzmann zum Kulturverein “skin on marble”
Wie ist skin on marble entstanden? Erzählt ein bisschen von der Idee hinter dem Verein.
Unser Verein ist vor knapp zehn Jahren in etwa zur gleichen Zeit entstanden, als unsere Mitglieder Rene, Ricardo und David gemeinsam das Harsh-Noise-Projekt KREUZ 17 gegründet haben. Das mittlerweile etablierte HEART OF NOISE Festival war damals noch recht jung und in Innsbruck gab es endlich wieder vermehrt offene Ohren für musikalische Abenteuer. Wir wollten Shows machen, bei denen es um eine Art von Intensität und Atmosphäre ging, die wir damals zu wenig vertreten sahen. Wir wollten auf der Bühne mehr düsteres Zeug und weniger ‚Rock Shows‘ sehen und vor allem Klänge hören, auf die man sich länger als nur für ein paar Minuten einlassen muss. Nichts zwingend Elitäres, aber halt auch keinen Klamauk und ewig Abgedroschenes. Da war von Anfang an von vertrackter Elektronik über Black Metal bis hin zu Noise Rap alles Mögliche dabei. Es kommt nicht von Ungefähr, dass eine unserer ersten Veranstaltungen den Titel “DAS IST KEINE PARTY, DAS IST DISZIPLIN” getragen hat.
Wie stellt ihr euer Programm zusammen?
Alle im Verein sind heavy user wenn es um den neuen heißen Scheiß in Musik und/oder sonstigen künstlerischen Ausdrucksformen geht; außerdem sind wir Teil eines aktiven Netzwerks von Menschen, die ähnliche Obsessionen pflegen. Zusätzlich fahren einige von uns selbst oder unserer Alliierten auf mehrere Festivals pro Jahr (donaufestival, Unlimited, HEART OF NOISE, Unsound, Unsafe & Sounds, Roadburn, etc.) – so sieht und hört man über das Jahr verteilt dann doch recht viel. Und natürlich gibt es auch die jahrelange Zusammenarbeit mit diversen Booking-Agenturen, die regelmäßig neue Künstler:innen vermitteln. Irgendwie ergibt sich das Jahresprogramm dann immer recht organisch. Wichtig ist uns, nichts zu überstürzen und lieber ein paar Shows weniger zu machen. Dann aber welche die knallen.
Die letzte Veranstaltung habt ihr mit den Verschubus gemeinsam gemacht. Wie funktioniert so eine Kooperation bei euch und was sind da die Vorteile?
Kooperationen sind in der p.m.k meistens ein recht unkomplizierter Weg, um kosten- oder arbeitsintensivere Abende überhaupt erst stemmen zu können. Kurz gesagt teilt man sich die Arbeit und das finanzielle Risiko auf – versucht aber auch das Stammpublikum beider Vereine zu erreichen. Das haben wir im Laufe unseres Bestehens immer wieder gemacht, beispielsweise bei Wiegedood und Chaostemple oder auch bei the body und Uniform. Innsbruck ist zwar ein recht gutes Pflaster für Spezialitätenprogramm, aber die Anzahl an Menschen, die wir erreichen (können) ist trotzdem begrenzt. Leute aus Bayern, Südtirol oder aus anderen Bundesländern kommen zudem nur selten, bzw. eher für die populäreren Acts oder Genres wie Stoner und Psychedelic Rock. Sobald Sachen in die fiesere Richtung gehen, muss man meistens mit finanziellen Rücklagen arbeiten. Man bekommt recht schnell ein gutes Gefühl dafür, was finanziell noch abzufedern ist und wofür man sich Partner:innen suchen muss.
Was war eure Lieblingsveranstaltung bisher?
Schwer zu sagen, denn es gab wirklich einige sehr besondere Abende, die uns von der Intensität her umgehauen haben. Der Abend mit the body und Uniform zum Beispiel, oder auch das MASKHARAT Festival, das wir 2016 veranstaltet haben. Wir sind auf jeden Fall extrem froh darüber, dass wir letztes Jahr wieder ein paar so Momente hatten, in denen uns bewusst wurde, weshalb wir das alles machen. Der Abend mit DUMA, Ecko Bazz, Abu Gabi und Klimentina Li zum Beispiel. Oder diese absolut irre Show von GEWALT. Von solchen Erlebnissen zehrt man lange und dann hat man auch wieder Bock die nächsten Sachen zu planen.
Gibt’s vielleicht auch irgendein amüsantes Malheur aus der Veranstaltungsgeschichte zu erzählen?
Die Malheure von damals sind die guten Geschichten von heute. So waren bei unseren Shows anfangs oft nur sehr wenige Zuschauer:innen zugegen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Show mit FULL OF HELL, bei der wir lediglich 14 Leute im Publikum hatten. Und das zu einer Zeit, als sie gerade dabei waren, im Powerviolence- und Hardcore-Bereich richtig groß durchzustarten – die Band spielte Headliner-Slots auf internationalen Festivals. Nach dem Gig haben wir irgendeine sturzbetrunkene Polter-Gruppe in die p.m.k gelotst und ihnen mit aller Gewalt Tequila Shots verkauft, um noch irgendwie etwas Kohle reinzubekommen. Die Band inklusive Vorband übernachtete anschließend in Davids damaliger 4er-WG, weil wir uns keine Hotel-Übernachtung für so viele Menschen leisten konnten. Good times.
Anfangs haben wir vielleicht selbst ein bisschen zu viel mitgefeiert und nach einer Veranstaltung mal die Kassa mit der kompletten Veranstaltungs-Kohle einfach auf dem Gehsteig vor der p.m.k liegen lassen. Irgendeine herzensgute Straßenreinigungskraft hat die dann zur Polizei gebracht. Diese hat dann zuerst in der p.m.k, und anschließend über Umwege bei mir (David) angerufen. Als ich dann, recht angestochen und mitgenommen vom Vorabend, bei der Polizei aufgetaucht bin, wollten sie die Kassa aber nicht mehr rausgeben, auch nicht als ich recht genau beschreiben konnte, wie sie aussieht, welche Sticker draufkleben und wie viel Geld in etwa drin sein müsste. Ich habe dann irgendwann entnervt gesagt: „Aber IHR habt ja MICH angerufen – wofür bin ich denn sonst hier? Was wollt ihr denn noch von mir hören?!“. Irgendwann haben sie die Kasse dann rausgerückt. Sehr nervig war das.
Was habt ihr in der Zwischenzeit übers Veranstalten gelernt?
Im Lauf der Jahre sind wir um einiges gelassener geworden. Wir wissen mittlerweile, wo wir auch kurzfristig noch etwaige Technik auftreiben können, haben besser im Gefühl, was von einem Hospitality-Rider wirklich wichtig ist und wie wir Künstler:innen schnell eine Atmosphäre bieten können, damit sich diese wohl fühlen. Mittlerweile haben wir deshalb mehr Zeit für die Feinheiten und Details. Schön ist aber vor allem, dass wir noch nicht betriebsblind geworden sind und uns noch immer wie die Teenager über eine gelungene Veranstaltung freuen können. Da wir alle nebenher auch andere Jobs haben, ist der gemeinsame Spaß an der Sache das Wichtigste, denn sobald der fehlt, müssten wir damit aufhören. Bei uns bekommt keiner Kohle für irgendwelche Vereinstätigkeiten, deshalb muss sich die Arbeit zumindest emotional lohnen.
| Interview: Delia Salzmann
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Offener Brief an die Mitglieder des Innsbrucker Gemeinderates betreffend Kulturstrategie Innsbruck 2030
Offener Brief an die Mitglieder des Innsbrucker Gemeinderates
betreffend Kulturstrategie Innsbruck 2030
Innsbruck, am 19. Dezember 2022
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Sehr geehrte Damen und Herren des Innsbrucker Gemeinderates!Im Dezember 2019 beschloss der Innsbrucker Stadtsenat, eine Kulturstrategie Innsbruck 2030 zu entwickeln, die im Rahmen eines offenen partizipativen Prozesses erarbeitet werden sollte. Das damals formulierte Ziel bestand darin, eine „tragfähige Grundlage für das kulturpolitische Handeln“ zu erhalten, die auch „Prioritäten, Leitlinien und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung beinhalten (…) und für die Akteur*innen in Politik, Verwaltung und Kulturszene als Orientierungsrahmen dienen“ soll.
2020 wurde der Prozess unter Einbeziehung einer externen professionellen Prozessbegleitung gestartet, die auf Basis von 33 qualitativen Interviews mit Persönlichkeiten aus den Innsbrucker Kulturszenen und Vertreter*innen anderer Schnittstellen eine umfangreiche Analyse und Grundlagenarbeit erstellte. Im April 2021 begann der öffentliche Beteiligungsprozess. Darüber hinaus wurde eine siebenköpfige Arbeitsgruppe mit Vertreter*innen des Innsbrucker Kunst- und Kulturbereichs sowie ein Advisory Board mit 33 Expert*innen aus den Fachbereichen Wissenschaft, Bildung, Jugend, Soziales, Integration, Tourismus, Kreativwirtschaft und Stadtplanung unter der Leitung des städtischen Projektteams eingerichtet.
In insgesamt sechs öffentlichen Workshops mit einer unentgeltlichen Beteiligung von rund 500 Bürger*innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen wie beruflichen Bereichen wurde mit viel Engagement, Ernsthaftigkeit und vor allem partizipativ ein umfangreiches Papier erarbeitet, das auf Basis von Analysen des Status quo in diversen Bereichen – von Jugendkultur über Fragen der Diversität bis hin zur kulturellen Stadtentwicklung – Defizite benannte und konkrete Lösungsansätze und Maßnahmen formulierte.
Ein großer Teil dieser formulierten Ziele und Maßnahmen wurde nun von einzelnen politischen Vertreter*innen – ohne Rücksprache mit den am Prozess Beteiligten, dem Advisory Board oder der Arbeitsgruppe – gestrichen und das Papier in einer wesentlich verkürzten Fassung dem Gemeinderat am 15. Dezember 2022 zur Beschlussfassung vorgelegt.
Für einen partizipativen Beteiligungsprozess ist jedoch ein sensibler Umgang mit den Beiträgen aus der Bevölkerung unabdingbar! Eine klare und offene Kommunikation, wie und in welcher Form Vorschläge in die Entscheidungsfindung einfließen werden, ist grundlegend, um Missverständnisse und Frustration zu vermeiden. Für die Akzeptanz eines Beteiligungsprozesses reicht die “Inszenierung von Beteiligung” nicht aus! Nach einer Sammlung von Lösungsvorschlägen sollten diese in einem konstruktiven Prozess zwischen den Beteiligten und der Politik zu konkreten Leitlinien und Strategien verdichtet werden. Diese Auseinandersetzung und diesen Dialog auf Augenhöhe gab es nicht.
Diese Vorgangsweise ist sowohl kultur- wie vor allem demokratiepolitisch bedenklich, da damit der Partizipationsprozess nicht ernst genommen und die Expertise sowie das Engagement der am Prozess Beteiligten für unerwünscht bzw. irrelevant erklärt werden. Dies verstärkt in Zeiten wie diesen die ohnehin vorhandene Politikverdrossenheit, denn der öffentliche Beteiligungsprozess wurde so zu einem unverbindlichen Brainstorming degradiert, das von der Politik nach Belieben zurechtgestutzt werden kann. Damit wurde der Beteiligungsprozess grundlegend missverstanden.
Die nun beschlossene Kulturstrategie Innsbruck 2030 ist kein Strategiepapier, denn es enthält großteils vage Formulierungen, die unverbindlich bleiben und nicht wirklich strategisch gedacht sind, um die Kulturentwicklung der Stadt zukunftsfähig zu machen. Abgesehen davon, dass alle Hinweise auf den Beteiligungsprozess fehlen, wurden die konkret erarbeiteten Lösungsansätze zu einem großen Teil gestrichen. Auch wurde die an manchen Stellen formulierte aktive Rolle der Stadt Innsbruck bei der Umsetzung der Kulturstrategie eingeschränkt.
Weder die interessierte Öffentlichkeit, noch die an dem Prozess Beteiligten kennen die sachlichen Argumente, die für die Streichung von vielen Zielen und Maßnahmen jeweils maßgeblich waren.Das nun vorliegende Ergebnis der Kulturstrategie Innsbruck 2030 basiert offensichtlich weniger auf sachlichen Argumenten als auf parteipolitischem Kalkül. Das “toxische” Klima innerhalb der Innsbrucker Stadtpolitik hat auch den Verlauf und das Ergebnis der Kulturstrategie überlagert – sehr zum Bedauern der beteiligten Kulturakteur*innen. Die Wortmeldungen der Kulturausschussmitglieder in der Gemeinderatssitzung am 15. Dezember 2022 zeigen, dass ihnen der zu erwartende Frust in der Kulturszene bewusst ist und in Kauf genommen wird. Sie betonen jedoch mehrfach, dass das Ergebnis nun “mehrheitsfähig” sei, was auf den Gemeinderat zutreffen mag, aber kaum auf die Kunst- und Kulturszenen in Innsbruck.
Die im Ergebnispapier aus dem Partizipationsprozess formulierten Ziele und Maßnahmen wurden auf ein unverbindliches Minimum gekürzt, zudem fehlen eine klare Priorisierung der Maßnahmen, sowie Budget und Zeitplan für die Umsetzung. Das vermittelt wenig Hoffnung auf Veränderung. Die Vorsitzende des Kulturausschusses Frau Irene Heisz hat vor der Abstimmung über die Kulturstrategie in der Gemeinderatssitzung besonders die beschlossenen Punkte Fair Pay und Gedenkkultur positiv hervorgehoben. Jedoch sind diese ohnehin bereits in Umsetzung bzw. haben breiten politischen Konsens.Mitglieder des Kulturausschusses argumentieren mehrfach damit, dass die beschlossene Kulturstrategie nun “realisierbar und leistbar” wäre. Dabei fällt auf, dass viele Maßnahmen gestrichen wurden, die sehr leicht umsetzbar gewesen wären und zudem kaum Kosten verursachen hätten, insbesondere Maßnahmen, die zu mehr Vernetzung, Mitsprache und Teilhabe an kulturpolitischen Prozessen führen würden (Stichwort “Kulturbeirat”). Diese Expertise in einen strukturell verbindlich verankerten Kontext einzubinden, scheint unerwünscht.
Die Arbeit an der Kulturstrategie Innsbruck 2030 ist vor drei Jahren mit Enthusiasmus gestartet. Viele kulturinteressierte Menschen in Innsbruck haben große Hoffnungen in den Beteiligungsprozess gesetzt und darin ein Potenzial für eine positive kulturelle Entwicklung der Stadt gesehen. Daher fordern wir die Mitglieder des Gemeinderates auf, ihre Entscheidung zu überdenken, und ersuchen um eine Stellungnahme, warum viele der im Prozess erarbeiteten Ziele und Maßnahmen gestrichen wurden.
Die Mitglieder der battlegroup for art sind natürlich jederzeit bereit, ihren oben dargelegten Standpunkt näher zu erklären.
Unterzeichnet von den Mitgliedern der battlegroup for art
(Netzwerk der in Innsbruck tätigen Interessenvertretungen, Plattformen und Zusammenschlüssen aus dem Bereich zeitgenössischer Kunst und Kultur)Arno Ritter – aut. architektur und tirol, Kulturbeirat des Landes Tirol, Mitglied des Advisory Board der Kulturstrategie Innsbruck 2030
Marco Trenkwalder – Filmfestival DIAMETRALE
Bettina Lutz – FREIRAD Freies Radio Innsbruck
Siljarosa Schletterer – IG Autorinnen Autoren Tirol
Barbara Fischer – IG Freie Musikschaffende Österreich
Daniela Oberrauch – IG Freie Theater Tirol, Mitglied des Advisory Board der Kulturstrategie Innsbruck 2030
Kristin Jenny – Literaturhaus am Inn
David Prieth – p.m.k Plattform mobile Kulturinitiativen, Vorstand IG Kultur Österreich, Mitglied der Arbeitsgruppe Kulturstrategie Innsbruck 2030
Bettina Siegele – Tiroler Künstler:innenschaft
Andrei Siclodi – Tiroler Künstler:innenschaft, Kulturbeirat des Landes TirolHelene Schnitzer – TKI – Tiroler Kulturinitiativen, Kulturbeirat des Landes Tirol, Mitglied der Arbeitsgruppe Kulturstrategie Innsbruck 2030
Nicola Weber WEI SRAUM Designforum Tirol, Mitglied der Arbeitsgruppe Kulturstrategie Innsbruck 2030
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Alumni des Monats der Universität Innsbruck
Lasst euch nie erzählen, dass euer “Orchideenstudium” niemandem etwas bringt und dass man damit nichts verdienen kann. Erstens bringts vor allem euch etwas und zweitens arbeitet man dann wahrscheinlich eh in keinem klar abgesteckten Bereich, sondern tingelt so dahin wie mans im 21. Jhd halt so macht. Mir hat das Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften und der Anglistik & Amerikanistik einige der besten und prägendsten Jahre meines Lebens beschert; also kann es so verkehrt nicht gewesen sein.
Neben der Fähigkeit ein aberwitziges Sammelsurium von Anspielungen geistig so zu verquicken, dass am Ende ich selbst nicht mehr so genau weiß was das jetzt sollte (Komparatist:innen wissen was läuft), gabs auch Lebenserkenntnisse wie ‘Worüber möchte ich überhaupt länger nachdenken und womit kann ich mich (wahrscheinlich) täglich beschäftigen ohne mich in den Inn stürzen zu wollen? Gibt es künstlerische Errungenschaften der Menschheit die halbwegs stabil waren (und falls ja, sind sie das für mich auch?) Was soll “die Gesellschaft” eigentlich sein? Warum ist auch Hedonismus wichtig und warum finden die “eigentlichen” Gespräche erst am Ende jeder Party statt?
Aber die wichtigste Erkenntnis ist wahrscheinlich immer noch: Man muss in einem Gespräch nicht immer zu einem Ergebnis kommen, sondern darf auch mal “lustvoll scheitern” (thx an M. Sexl).
Danke an die Alma Mater für das Featuren als Alumni des Monats. Orchideenstudium beste
HIER KLICKEN für das Interview (auf der Website der Universität Innsbruck)
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Cancel Culture in Tirol (Der Krampus sauft Hafermilch)
Cancel Culture in Tirol: Die meisten werden es bereits mitbekommen haben, aber im Heiligen Land ist aktuell wieder die Kacke am dampfen. Und es geht dabei nicht einmal um Corona – unsere Schilifte sind glücklicherweise alle offen und verrichten tapfer und stumm ihr eisernes Werk. Aber: Die Tirol Werbung hat sich tatsächlich erdreistet einen Werbespot zu drehen, in dem der Krampus nach einem Spaziergang im Wald einen Latte Macchiato mit Hafermilch bestellt. Verständlich, dass einem da sofort das Messer im Sack aufgeht. Aufgehen muss. Scheiss woker Dämonen-Zipfel. Als nächstes sagen wir dann auch noch Kaserweibl zum Kasermandl. Anyway, auf jeden Fall darf man im Inntal nicht ungestraft veganen Kaffee saufen, deshalb hat sich nun auch der Chef der Tiroler Landwirtschaftskammer eingeschaltet, der sich wegen unsensibler Berichterstattung zu Recht persönlich angegriffen fühlt. Hafer gibts koan in Tirol, der Scheiss wachst irgendwo im Ausland wos koan interessiert. Auf jeden Fall hat sich die Tirol Werbung jetzt öffentlich entschuldigen müssen, wird eine Evaluierungsphase einleiten und in Zukunft sensibler mit dem Thema Laktose umgehen, bevors den höchsten Entscheidungsträgern (hier muss nicht gegendert werden) in Tirol vor lauter Hafermilch wieder den Magen ausrammt
PS: Der “Latte Macchiato” schaut aus wie a Cappuccino. I hab fast 8 Joa in da Gastro bugglt, des is es falsche Glasl
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gegen:WART – es geht bergab
DONNERSTAG 17. NOVEMBER 2022
WO? STADTBIBLIOTHEK INNSBRUCK & P.M.K
WANN? AB 19:30 UND 22:00Alle wissen die Umstände waren schon mal rosiger und jetzt auch das noch: Das Kulturkollektiv ContrApunkt startet seine neue Diskurs-Reihe “gegen:WART – es geht bergab” – ein Projekt das uns sehr am Herzen liegt. Für die erste Ausgabe dürfen wir die Philosophin Lea Susemichel (u.a. leitende Redakteurin des Magazins an:schläge) und den Philosophen Marcus Steinweg (u.a. Professor für Kunst und Theorie an der Kunstakademie in Karlsruhe) begrüßen.
In unserer ersten Ausgabe widmen wir uns dem erbaulichen Thema “KRITIK – IN EINER GESELLSCHAFT AM ABGRUND” und machen uns gemeinsam Gedanken darüber was Kritik eigentlich ist und was sie vielleicht u.a. mit (Selbst)reflexion, Wertung, Gesellschaft und deppert auf Facebook herum-haten verbindet – oder eben auch nicht. Haben wir mittlerweile einen zu oberflächlichen Kritikbegriff? Muss Kritik überhaupt immer konstruktiv sein? Das und vieles mehr werden wir nach den einführenden Inputs gemeinsam in Frage stellen.
Moderiert wir der Abend zudem von meinem Homeboy René Nuderscher und anschließend gibts kühle Drinks und Sound von DJ Lou Cat, um gemeinsam im entspannten Rahmen weiterzustreiten. Es wird gut!
Zeitplan:
ab 19:30 Talk in der Stadtbibliothek (Amraser Straße 2, A-6020 Innsbruck)
ab 22:00 DJ und Drinks in der p.m.k (Viaduktbogen 18-20, A-6020 Innsbruck)
Eintritt frei
Beide Veranstaltungsorte sind barrierefrei zugänglich -
there is no rave on a dead planet – clubkultur und ökologie
Heute Abend FR 11.11. findet in der p.m.k ein Abend zum Thema Clubkultur und Ökologie statt! Kommt vorbei – bringt euch ein – tanzt mit uns!
Doors 21:00
Talk 21:30
Sound ab 23:00Der Philosoph und Autor Fahim Amir schreibt in seinem 2018 erschienenen Werk “Schwein und Zeit” über den Berliner Techno Club Berghain:
“Der Berliner Techno-Club Berghain hisst hingegen die Fahne des Undergrounds. Den Underground des Undergrounds trifft man jedoch weder im Clubraum des Berghain, auch nicht darüber in der Panoramabar oder dem darunterliegenden Lab.Oratory. Den »echten« Underground findet man noch weiter unten in der Kanalisation: Denn all die Drogen, die da oben konsumiert werden, müssen ja auch mal raus, sie fließen die Kanalisation hinab, wo die dort lebenden Tiere in wahren Duschen und Hormonen und anderen potenten Molekülen gebadet werden. Es gibt zwar keine Forschung zu diesem besondern Habitat urbaner Ökologie, aber warum sollt es hier nicht Amphetamin gedopte Ratten geben, die vor sich hinraven, hochfrequent kopulierender Kakerlaken auf Kokain, kuscheltrunken aneinander abrutschende Kröten auf MDMA oder Ketamin Mäuse in psychoaktiver Dissoziation?”
Fahim Amir wirft durch seinen Blick auf den anderen Underground die Fragen auf den Zusammenhang von Clubkultur und Ökologie. Genau daran schließt der Philosoph Kilian Jörg (philosophy unbound) an, wenn er sich die Frage stellt:
Wasting our selves for the environment – wie gehen Clubkultur und Ökologie zusammen?
Im Anschluss werden Aida Arko (System A Records), BC-A (Inseminoid) und i_am_not_god (club:against:reality) den Underground der p.m.k mit Visuals von Clemens Haas zum Tanzen bringen, wenn die MDMA getränkten Mäuse in den Bögen zum Sound unserer DJs tanzen.
Hier noch ein Ausblick in den Vortrag von Kilian Jörg:
“Es dämmert immer mehr Menschen, dass wir in einem Zeitalter der Katastrophen leben. Wohingegen die ersten eineinhalb Jahrzehnte des 21ten Jahrhunderts noch vielfach hedonistischer Leichtigkeit gefrönt haben, scheint durch die Pandemie, den Ukraine-Krieg, den zunehmenden globalen Rechtsruck und die ökologische Katastrophe nun überall der politische Ernst eingezogen zu sein. Ist die Party also vorbei? Seien wir ehrlich: die Stimmung unter den Ravern ist gedrückt.
Umweltschutz und Ravekultur – tatsächlich scheinen sich diese beiden Unternehmungen auf den ersten Blick auszuschließen. Erster befasst sich mit der Schaffung nachhaltigerer und weniger energieintensiver Lebensweisen, zweitere ist mit Hedonismus und Ekstase verbunden: die übermäßige Verschwendung unserer und der Energie anderer, um ein größeres Gemeinschaftsgefühl zu schaffen.
Muss eine nachhaltige Gesellschaft prinzipiell also auf Raves verzichten und brav, geordnet und im biederen Sinne „vernünftig“ sein? In diesem Vortrag möchte ich für das Gegenteil argumentieren. Anhand eines Nachdenkens über den Exzess werde ich auf Gefahren des entstehenden grünen Kapitalismus hinweisen, welcher Verantwortung individualisiert und ein ähnlich rigides Verhältnis zu Körperlichkeit entwickelt wie der Katholizismus. Ich werde zeigen, dass eine wirklich radikal ökologische Transformation keinesfalls den Exzess verbieten darf, sondern diesen vielmehr kultivieren muss. Ein ökologische Handlung besteht nicht darin, den am Papier sparsameren Tesla zu kaufen und sonst nichts zu ändern – es geht darum, andere Interaktions- und Seinweisen untereinander und mit dem Planeten zu entwickeln. Hierbei können Raves und Clubs Labore einer neuen Kultur des nachhaltigen Verschwendens sein. In ihnen kann ein Anti-Realismus – ein Verweigern der hegemonialen Wirklichkeitserzählung – gedeihen, der für jeden radikale Wandel unabdingbar ist. Gerade in einem Zeitalter der Katastrophen müssen wir Räume der Leichtigkeit bewahren, um an den traurigen Erzählungen des grün-angestrichenen Desasterkapitalismus vorbei zu tanzen – hin zu besseren und bunteren Welten… .”Kilian Jörg Kilian Jörg (philosophy unbound)
Kilian Jörg beschäftigt sich künstlerisch und philosophisch mit der ökologischen Katastrophe. Er ist hauptsächlich in Berlin, Wien und Brüssel tätig, schreibt Bücher und Artikel, baut Installationen, macht Performances und legt manchmal auf. Er ist Grüner des Kollektivs philosophy unbound und langjähriger Teil der Künstler*inneninitative Im_Flieger und des transdisziplinären Forschungscluster Stoffwechsel – Ökologien der Zusammenarbeit. Zur Zeit arbeitet er als Post-Doc am SFB Affective Societies der FU Berlin und forscht dort zum Auto als Metapher für unser Verharren in ökologisch katastrophalen Lebensweisen. Seine Buchveröffentlichungen umfassen: Neue Vorsicht – Philosophie des Abstands im Zeitalter der Katastrophen (Edition Konturen 2022); Toxic Temple – An Artistic & Philosophical Adventrue into the Toxicity of the Now (with Anna Lerchbaumer, de Gruyter 2022); Backlash – Essays zur Resilienz der Moderne (Textem 2020) und Die Clubmaschine (Berghain) (with Jorinde Schulz, Textem 2018).
kilianjoerg.blogspot.comAida Arko
Aida Arko
Aida Arko is a electronic music Producer, DJ, Label owner and resident at ‘Grelle Forelleʼ Austria, one of the most demanding clubs in Europe. She has gained huge international recognition thriving from Vienna with her latest releases, which include a rmx to the iconic track ‘Ghost Storiesʼ from Rebekah, a powerful debut EP on Sura, plus releases on the mighty Soma, Elements and Meat Recordings.
Having grown up in Iran in the 1990s, Aida wasinfluenced by the Persian underground scene, as well as the wealth of cultural musical heritage her home country.
As a former biology student, she left the academy in pursuit of her real passion: Performance and music. Therefore she left the country in search of her teenage dreams, starting off working with a circus in Dubai and from there touring and traveling globally with a number of teams, performers, and infamous circus shows for several years.
2017, after a life changing journey around the globe, she found her base in Austria nd turned her years of artistry experience, focusing solely on music.
2018, she started organizing her own events, promoting, djing, and hosting floors at the most respected clubs in Vienna, while at the same time touring and working countless hours in the studio, unfolding her own sound.
2020 releases:
– ‘Story Of My Makerʼ debut Ep on Phunk Tr%x
– ‘Electrainʼ on Gain Records.
– ‘No Turning Backʼ & ‘Kikkofuʼ on her L%bel System A Recordings.
– ʼRenaissanceʼ on Suara NRG compilation.
2021 releases:
– ‘Unholyʼ Ep on Suara. All four tracks of the EP have been charted in the
Beatport Top 100 Hard Techno Chart with the title track ‘Unholyʼ being as far
up as number 7.
– ‘Subatomicʼ on Meat Recordings, has received major support from Amelie Lens, who played the track at her BBC Radio1 residency.
– Rebekah ‘Ghost Storiesʼ rmx on Element Records.
– ʼA New Empireʼ on Soma.
soundcloud.com/aida-arko
linktr.ee/aidaarBC-A Foto: Museion_Occupy_Rosario Multari BC-A:
BC-A, short for Barbara Caroline Alt, is a techno DJ based in Innsbruck. Her obsession for fast-paced electronic music has been growing steadily since her early teen years and ultimately resulted in her playing her first DJ set in 2017. Teaming up with FUAD for their side project night:service and joining the multi-genre collective INSEMINOID in 2020 has allowed for her to explore new styles across the spectrum of techno, merging hard grooves with sprinkles of breakbeats, hardcore and gabber. Her recent sets are driven by an atmospheric yet ravey, energetic style that will hopefully put a smile on your face and that feeling of lightheartedness and bliss in your soul.
soundcloud.com/night_service/sets/bc-ai_am_not_god
i_am_not_god (club:against:reality)
Er kommt aus Innsbruck und ist zu 50% Ontolog und zu50% Krawallbeauftragter beim Kulturkollektiv ContrApunkt mit Mission zum Aufmischen. Technoider und elektrisierender Sound für die hedonistischen Akteur*innen der Nacht. „Why they hide their bodies under my garage?“ Wir wissen es nicht. Gott ist er nicht. Dj will er auch keiner sein und eigentlich ist es auch ein bisschen egal. Der Körper will in den Raum, kollektiver Eskapismus, esoterischer Körperscheiß und dennoch so geil wie gar nichts. Techno kam aus der Zukunft, der Terminator auch. Lasst sie uns Feiern, die Präzision der Maschinen, die Tanzwütigen, die Euphorie, die Musik… Techno geht überall!
soundcloud.com/iamnotgod -
Zum Nachhören: So klingt Innsbruck
— LINK ZUM NACHHÖREN IN DER CBA —
FREIRAD – Das freie Radio Innsbruck hat eine neue Sendereihe ins Leben gerufen “So klingt Innsbruck”. In diesem besonderen Format begeben sich die Sendungsmacher:innen auf auditive Spurensuche durch Innsbruck und bieten ihren Interview-Partner:innen viel Zeit und Raum auf ihre jeweiligen Themen einzugehen. Vergangene Woche durfte ich im Rahmen eines fast 2 stündigen Spaziergangs durch die Innsbrucker Bogenmeile meine Sicht auf und Zugänge zu vielen verschiedenen Themen Kund tun. Vielen Dank für die Möglichkeit und das tolle Format!
Über die Sendung:
Solidarität. Gemeinschaft. Hungrig. Mit diesen drei Worten beschreibt David Prieth die Plattform für mobile Kulturinitiativen (p.m.k), die in den Bögen zu finden ist. Er spaziert mit FREIRAD durch die Viadukte und beantwortet spannende Fragen rund um die Themen Nachtkultur, Diversität und das Image der Bögen.Über die Reihe SO KLINGT INNSBRUCK:
Wer wirkt im öffentlichem Raum in Innsbruck? Welche Initiativen und Vereine gibt’s da? Wie prägen sie das soziale Miteinander in der Stadt? Und wie klingt Innsbruck in ihrem Alltag? Diesen und weiteren Fragen geht FREIRAD gemeinsam mit Radiomacher*innen in neun Sendungen von Oktober bis Dezember auf den Grund.Innsbruck ist bekannt für seine prächtige Altstadt, die wunderschöne Umgebung und die bunten Häuser. Weniger oft wird über die zahlreichen Vereine und Initiativen berichtet, die in der Stadt wirken und das Miteinander prägen. FREIRAD holt sie vor die Mikros und fragt: Wer gestaltet eigentlich den öffentlichen (Stadt-)Raum? Welche Vereine und Initiativen in Innsbruck ermöglichen, hinterfragen und kritisieren das soziale Miteinander? Und ganz besonders: Wie klingt ihr Alltag in Innsbruck?
In neun Sendungen von Oktober bis Dezember geht FREIRAD diesen Fragen auf den Grund und vernetzt sich mit Akteur*innen aus der ganzen Stadt. Von den Gründungsmomenten über aktuelle Projekte und Erfolgsgeschichten bis hin zu Forderungen und Anliegen gibt es in der Sendereihe so einiges über Innsbruck zu erfahren – und die Stadt auf einer auditiven Ebene kennenzulernen.