Category: Allgemein

  • Aktuelle Informationsangebote für Künstler*innen zum Thema Existenzsicherung & Kundgebung

    Ich hoffe, ihr habt in dieser zermürbenden Woche alle größer-gleich 1 (≤) Menschen, der für euch da ist. Ist doch ziemlich viel für den Kopf momentan…

    ► Aber es muss weitergehen und diese Woche bietet die Tiroler Künstler:innenschaft zB einen online-Workshop zum Thema “Künstlerische Freiheit schützen – Allianzen bilden” mit dem Fokus “Ökonomische Absicherung als Garant für künstlerische Freiheit” an. Teilnahme ist kostenlos – Anmeldung per Email nicht vergessen

    ► Auch gibts das für 2020 aktualisierte Handbuch von mica – music austria “Überleben im Musikbusiness – Handbuch für Musiker*innen & Komponist*innen in Österreich”. Wer sich mit dem Förderdschungel im Musikbetrieb und weiteren Angeboten beschäftigen muss/möchte – hier kann man es auch als PDF abrufen https://www.musicaustria.at/…/upl…/online_handbuch-1.pdf

    ► Nächste Woche am 13.11. gibt es auch eine Kundgebung zum Thema “Existenzsicherung Jetzt! Gemeinsame Kundgebung!” organisiert von der Alternative Liste Innsbruck – ALI

    ► Und ein großes Danke, an alle die versuchen auch in diesem echt unsäglichen Jahr die Fahne hoch zu halten und/oder Angebote unter schwierigen Umständen oder auch im virtuellen Raum anbieten ❤

  • Bildgedanke: Wenn Tiroler Tourismuswerbung ehrlich wäre

    Muss man das rechtlich gesehen noch als Satire bezeichnen? Im Prinzip ist es doch so.
  • TT-Artikel zum “Fair Pay”-Wochenende

    Das Themenschwerpunkt-Wochenende zu Fair Pay bot zahlreiche Diskussionen, Lösungsansätze um den prekären Arbeitsbedingungen im Kunst&Kulturbetrieb entgegenzusteuern und regte den Dialog zwischen unterschiedlichen Akteur*innen innerhalb der Szene an. Danke an Barbara Unterthurner für den Artikel zu diesem wichtigen Thema.

    Kultur ist Arbeit. Arbeit verdient Geld.

  • Uni-Standard: Ausgefeiert ist noch lange nicht

    Zum Studienbeginn hat Maria Retter von der APA und vom Uni Standard ein Interview mit meinen Kollegen Edi Gruber (Club Cubique & Das Brahms), Fred Lordick (Dachsbau & Club Commission Innsbruck) und mir zum Thema Feierkultur und Corona geführt.

    Der Standard 11.10.2020 (von Maria Retter)

    Zu Unibeginn gibt es keine großen Studentenpartys. Das Feiern hat sich Corona-bedingt ins Private oder Illegale verlagert, die Politik kümmert sich wenig

    DJ-Pult, Alkoholausschank, Nebelmaschine und Lasershow: Die Sillschlucht wurde diesen Sommer zum Club.

    Der Bass lässt die Menge erzittern. Hunderte Feiernde tanzen. Ihre Schuhsohlen kleben nicht am alkoholverklebten Boden, sondern sind schlammverkrustet und stampfen auf Sägespänen. Es riecht nicht nach Schweiß und Parfum, sondern nach Wald und Marihuana. Die Discokugel hängt an einem Baum, der Strom der Boxen kommt aus Generatoren. Die Tanzenden feiern nicht im Club, sondern auf einem Rave in der Sillschlucht bei Innsbruck Anfang Juli.

    Mittlerweile ist Unistart: Für gewöhnlich würden nicht nur Vorlesungen und Übungen starten, sondern auch Studierenden-Clubbings, Erstsemesterpartys oder Wohnheimfeste. Doch das große Kennenlernen und die Beer-Pong-Duelle finden heuer in Wohnzimmern oder eben auf illegalen Raves statt.

    Seit Mitte März sind die meisten Nachtlokale Corona-bedingt geschlossen, Veranstaltungen begrenzt, im Westen macht um 22 Uhr alles dicht. Das treibt die Partyszene in den Untergrund – und die Clubbesitzer in den Ruin, Veranstaltern illegaler Raves wie in der Sillschlucht drohen Strafen in Tausenderhöhe. Zuletzt sind auch die Wiener Discos in den Fokus geraten: Hunderte Menschen haben dort ohne Einhaltung der Abstandsregeln bis nach der Sperrfrist gefeiert. Und die Statistik der Covid-19-Infizierten zeigt, dass sich derzeit viele junge Menschen anstecken.

    Feiern gehört zum Jungsein

    Dass Partys in die Illegalität verlegt werden, wundert Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier nicht. “Feiern gehört zum Jungsein. Das ist auch anthropologisch zu sehen: Jugendliche haben noch keine Beschränkungen des Erwachsenenlebens, sie sollten Freiräume nützen, ihre Grenzen austesten.” Durch die Einschränkung der Freiheiten und Aktivitäten während der Pandemie und die Tatsache, dass sich viele Junge von der Politik im Stich gelassen fühlt, werde der Exzess auch “in den nächsten Jahren auf der Tagesordnung stehen”

    Ausgehen sei “die Art, sich in dem Alter zu sozialisieren: So lernt man neue Leute kennen, findet die Liebe”, sagt auch eine Innsbrucker Jus-Studentin, die anonym bleiben will: “Auf etwas zu verzichten, an das man sich gewöhnt hat und aus dem man Freude und Entspannung zieht, ist generell hart.” Die 27-Jährige sieht einen Generationenkonflikt: “Die Gruppe, die vom Virus am wenigsten betroffen ist, muss die größten Einschränkungen hinnehmen.”

    Keine Pläne für Clubs

    Doch nicht nur die Jungen sind pandemiemüde, frustriert oder fühlen sich derzeit übersehen. Auch die Nachtlokalbetreiber tappen seit Monaten im Dunkeln und warten vergeblich auf klare Ansagen, wie es weitergeht. “Die Raves zeigen, dass man das Feiern nicht verbieten kann”, sagt Fred Lordick. Er betreibt den Dachsbau, einen Hip-Hop-Club in der Innsbrucker Altstadt. Seine Welt ist derzeit alles andere als perfekt: Zwei komplett ausverkaufte Shows fielen in die Zeit des Lockdowns – damals hatte er noch Hoffnung, zumindest zu Studienbeginn wieder öffnen zu können.

    Studierende machen immerhin ein Viertel der Innsbrucker Bevölkerung aus, die Nachfrage nach Party ist deshalb ab Semesterbeginn besonders groß. Davon profitierte bislang nicht nur der Dachsbau, sondern laut Lordicks Schätzungen rund 60 Betriebe und über 100 Vereine. Hunderte Beschäftigte verdienen ihr Geld in der Innsbrucker Nachtgastronomie, darunter viele Studierende.

    Sonntagmorgen, sieben Uhr: Noch immer wird in der Innsbrucker Sillschlucht die angestaute Feierlust weggetanzt.

    “Die Politik muss sagen: Wir retten die Clubs, denn wir brauchen sie”, findet Lordick, und meint damit nicht nur die wirtschaftliche Bedeutung der Clubszene, sondern insbesondere deren kulturelle Relevanz.

    “Das Ganze ist eine ziemlich verlogene Diskussion”, ärgert sich David Prieth. Auch er ist Clubbetreiber und bezeichnet sich als “Profi der Nachtkultur”. Sie würden die Bedingungen kennen, könnten mit den Feiernden umgehen und wären somit prädestiniert, Corona-verträgliche, alternative Konzepte umzusetzen. Der gesellschaftliche Kulturdiskurs pendle zwischen Hochkultur und Après-Ski, sagt Prieth. Dementsprechend würden sich auch die politischen Anstrengungen und Rettungsmaßnahmen hiernach richten.

    Auch Heinzlmaier geht mit der Politik hart ins Gericht: “Die Jugendkultur ist den Entscheidungsträgern völlig egal.” Er fordert einen “breiteren Kulturbegriff”, ansonsten werde nicht nur die Club-, sondern auch die Jugendkultur bald in Trümmern liegen.

    Techno statt Musikkapelle

    “Techno ist kulturell genauso bedeutsam wie die Festwochen”, sagt Edwin Gruber. Er sitzt mit Lordick und Prieth am Tisch seines Lokals “Das Brahms” im Innsbrucker Haus der Musik, wo sich Operngänger zum Abschluss des Abends einfinden. Gruber betreibt auch den Club Cubique, wo vor Corona-Zeiten Innsbrucks Hipster in Netzstrumpfhosen und Plateauschuhen bis acht Uhr früh zu Techno tanzten. Neulich habe er im Gastgarten des Brahms Techno aufgelegt. “Innerhalb von zehn Minuten war der Magistrat da”, erzählt Gruber. “Wenn Musikkapellen lärmend durch den Ort marschieren, stört es keinen”.

    Auch der 22-jährigen Sarah ist “Party wichtig”. Zwar müsse man aufpassen und dürfe Corona “auf keinen Fall unterschätzen”, aber man müsse lernen, mit dem Virus zu leben. “Man kann nicht der Jugend alle Freiheit nehmen, die Möglichkeit, einfach Spaß zu haben, sich fallenzulassen”, sagt die Medizinstudentin aus Innsbruck. Auch wenn es eine “Herausforderung” sei, wünscht sie sich Partys und Veranstaltungen zurück: “Unter bestimmten Regeln, wie etwa Contact-Tracing, ist das machbar. So kann man Cluster klar abgrenzen. Dann ist es jedem selbst überlassen.”

    Keine Regeln

    Ein Blick in die Sillschlucht: Die angestaute Feierlust scheint im Sommer schwerer zu wiegen als die Räson, Corona wirkt den Abend lang vergessen. Es gibt keine Einschränkungen, keine Masken – es geht darum, dem Alltag zu entfliehen. “Feiern macht den Anpassungsdruck, mit dem die Jugend konfrontiert ist, erträglich. Die Clubs sind auch Räume, wo Alltagsnormen der Gesellschaft entweder aufgehoben oder durchlässiger sind”, sagt Jugendforscher Heinzlmaier.

    Das weiß auch Lordick: “Außer ‚Habt Spaß!‘ und ‚Seid lieb zueinander‘ gibt es im Club keine Regeln.” Sich wohlfühlen gehe nicht mit Maske und Abstand. Aufsperren wollen die drei Clubbetreiber deshalb auch nur “unter halbwegs normalen Bedingungen”. Doch: “Irgendwann werden wir wieder feiern wie früher, auch wenn es dauert”, sagt Prieth. Nach dem Vorbild Wiens und Berlins haben er und einige Kollegen sich in der “Innsbruck Club Commission” vernetzt und lobbyieren “weiterhin hart für das gute Leben”.

    Dass auch in den kälteren Monaten Party gemacht wird, steht außer Frage. Wie und wo, das wird sich zeigen. (Maria Retter, 11.10.2020)

  • Pressekonferenz: Kritik an Corona-Richtlinien im Kulturbetrieb (Tirol Heute 15.10.20)

    Der Kulturbetrieb hat seine Hausaufgaben gemacht, denn bisher ist dort kein nennenswerter Cluster entstanden; nicht einmal bei Riesenveranstaltungen wie den Salzburger Festspielen. Trotzdem wird vor allem hier mit aller Gewalt draufgehauen und verunmöglicht – stets ohne die Erfahrung und Einschätzungen von Expert*innen miteinzubeziehen. So soll es zB ab nun verboten sein in Ibk-Stadt und -Land bei Veranstaltungen Getränke anzubieten. Sprich, sitzen in einem Lokal Menschen an Tischen zusammen, dürfen diese ganz normal etwas trinken. Sitzt allerdings jemand gleichzeitig vorne auf einer Bühne und erzählt den Abend über Scherze, dann ist das eine Veranstaltung und die Menschen dürfen deshalb an ihren Tischen nichts mehr trinken. Was genau soll das bringen? Diese willkürlichen Schnellschüsse tragen weniger zu irgendjemandes Sicherheit bei, als dass sie wie die Axt im Walde Existenzen und Strukturen zerstören.Gestern gab es im Haus der Musik eine Pressekonferenz unter der Beteiligung der TKI – Tiroler Kulturinitiativen, dem Tiroler Landestheater und unterschiedlichen Kulturvereinen und Plattformen, um darauf aufmerksam zu machen, dass man mit diesen nicht nachvollziehbaren Methoden langfristig vieles kaputt machen kann, was über Jahre und Jahrzehnte mit viel Herzblut aufgebaut wurde.

  • Panel Diskussion “Pay the artist now” im Künstlerhaus Büchsenhausen (16.10.20)

    Vom 16.-19. Oktober 2020 findet in Innsbruck die viertägige  kollaborative Diskussions- und Vernetzungsreihe Pay the Artist now statt. Sie wurde in einer erstmaligen Kollaboration zwischen der Tiroler Künstler*innenschaft, der battlegroup for art und der IG Bildende Kunst konzipiert.

    Zu folgender Veranstaltung laden wir Sie herzlich ein:

    Öffentlichen Panel Diskussion
    16. Oktober 2020
    17.00 bis 21.00 Uhr
    Künstlerhaus Büchsenhausen
    Weitere Informationen

    Was für einen Großteil der arbeitenden Bevölkerung in Österreich selbstverständlich ist, nämlich Mindeststandards bei der Bezahlung und der sozialen Absicherung, soll auch für Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen möglich sein. Gerade durch die COVID-19-Pandemie wurde einmal mehr deutlich, unter welch fragilen und prekären Arbeitsbedingungen und Handlungsmöglichkeiten, vor allem die freie Kunst- und Kulturszene seit jeher arbeitet.

    Die Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung in Kunst und Kultur werden über die Dauer von vier Tagen in verschiedenen Formaten und Zusammenkünften diskutiert. Es werden Lösungsansätze erarbeitet, die in einem weiteren Schritt den politischen Vertreter*innen von Stadt, Land und Bund vorgestellt werden sollen.

  • Statement zur Vorverlegung der Sperrstunde in Tirol auf 22:00 Uhr

    Seitdem die Sperrstunde für den Gastronomiebetrieb am 25. September 2020 auf 22:00 vorverlegt wurde, hat sich die Situation für das Nachtleben noch verschärft. Zahlreiche “Nachtlokale” öffnen nun gar nicht mehr, zusätzlich werden Lokale, die zusätzlich Kulturveranstaltungen anbieten möchten, einem extremen Zeitdruck ausgesetzt.
    Es ist den Veranstalter*innen zwar gestattet die Veranstaltung nach 22:00 weiter durchzuführen (was allerdings offenbar noch nicht zu allen Kontrollorganen durchgedrungen ist, wie uns von Seite eines Kulturvereins mitgeteilt wurde), der Ausschank ist jedoch auf 22:00 Uhr zu beschränken.

    Am Tag des Inkrafttretens der Maßnahmen gab es einen Lokalaugenschein durch fm4/orf/tirol heute, für den auch ich gemeinsam mit ein paar Innsbrucker Nachtmenschen ein paar Sätze beisteuern durfte.

    Link zum Artikel:
    https://tirol.orf.at/stories/3068716/?fbclid=IwAR3xsTN7mLTTjycAEyFeBi8JDlccZKveV-22LnwBBa6NDszrUVLqbv6LRp8

  • Fannys Friday: Beitrag zum Thema Essstörungen bei Männern

    Ein Beitrag für das Format “Fannys Friday” vom 25. September 2020; vielen Dank an dieser Stelle an Fanny Stapf für den netten Drehtag und das angenehme Sendeformat. Ich finde, dass es insgesamt ein feiner, knackigere Beitrag geworden ist und ich finde es schön, dass ihr in einer Nachmittagssendung für Kinder und junge Menschen auch ernstere Themen ansprecht und Platz für Bewusstseinsbildung bietet. Liebe Leute, bringt euch nicht zu früh ins Grab, es gibt noch ein bisschen was zu erleben 🙂

  • Statement der Innsbruck Club Commission zu Karl Ischias rassistischem Posting

    Aktuell werden mein Facebook-Profil und meine Posts wieder verstärkt von Leuten bei Facebook gemeldet (Hatespeech, usw) und mir deshalb vom Zuckerberg angedroht, dass mein Account gesperrt wird, wenn ich nicht brav bin. Das kam schon in der Vergangenheit immer wieder mal vor, wenn zu viel Kritik gegen FPÖ, ÖVP & Friends lief, was ich an und für sich stets als Kompliment genommen hab und das auch weiterhin so handeln werde. Auf jeden Fall ist es schön, dass der Ischia Karl zurückgetreten ist – trotzdem haben wir von der Innsbruck Club Commission gestern noch ein paar Worte zum Thema niedergeschrieben, weil es im Prinzip ja nicht nur um einen einzelnen Typen, sondern um größere, strukturelle Probleme geht.
    Bleibt stabil, Bussi Bussi

    Innsbruck Club Commission (23.09.20)
    Der gestrige Post von (ehemaligem) WKO Obmann, Karl Ischia, nach welchem man besser „die Somalier-, Türken-, Jugo- und Hipsterclubs, wo die Infektionen nach Mitternacht stattgefunden haben“ zusperren sollte, anstatt Hotels, Restaurants und Bars mit einer vorgezogenen Sperrstunde zu bestrafen, ist von derart verblüffend rassistischer Schlichtheit, dass wir uns als Club Commission, trotz seines heutig vermeldeten Rücktritts, dazu gezwungen sehen ein paar Dinge festzuhalten.

    Eine Interessenvertretung, die sich auf die Fahnen schreibt für Modernität, Internationalität und ökosoziale Marktwirtschaft zu stehen und sich überdies als zukunftsorientiert verstanden wissen will, disqualifiziert sich in dem Moment selbst, in dem sie unreflektierte Pauschalurteile über Bevölkerungsgruppen erlässt und gezielt versucht Minderheiten für gesundheitliche und wirtschaftliche Probleme an den Pranger zu stellen.In seinem getätigen Facebook-Eintrag erschafft Karl Ischia das Bild des „guten“ und des „schlechten“ Wirtschaftens, der „guten, ehrlichen, inländischen“ Betriebe und der „schlechten und gefährlichen“ Betriebe, die von fahrlässigen Ausländern betrieben werden und in denen sich auch nur jene schlimmen Gruppen aufhalten. In seinem Wutposting verschweigt Ischia dabei allerdings bewusst, dass es Anfang des Jahres vor allem klassische Tiroler Tourismusbetriebe waren, die für die Verbreitung des Virus von maßgeblicher Bedeutung waren und, dass es aktuell auch vor allem private Zusammenkünfte wie Familien- und Geburtstagsfeiern sind, die die Infektionszahlen nach oben treiben. Ebenfalls verschweigt Ischia, dass auch die Betriebe, die ein junges, weltoffenes (=Hipster?) und internationales Publikum bewirten, Teil der heimischen Wirtschaft sind – hier ihre Steuern bezahlen, mehrere hundert Arbeitsplätze schaffen und als gleichberechtigte Elemente der Innsbrucker Gesellschaft gelten sollten. Ein wertschätzendes Wort für deren Wirtschaftsleistung und ihren diesbezüglichen Beitrag zur Gesellschaft verliert Karl Ischia hier nicht.

    Zudem können wir in den vergangenen Monaten in Innsbruck eine unglaublich große Solidarität unter Nachtlokalen und Clubs unterschiedlichster Ausrichtung und Profile erleben. Es taten sich neue Kommunikationskanäle auf, in denen man sich gegenseitig über Neuigkeiten und Hilfsangebote informierte; es fanden mehrere Treffen statt, saß an einem Tisch und versuchte gemeinsam an Lösungsstrategien zu arbeiten. Dabei war es egal, ob der jeweilige Betrieb sich auf Chart-Musik, Schlager, HipHop, Subkultur oder modernen Barbetrieb spezialisierte. Uns war und ist klar, dass gerade die Vielfalt der Lokale und Clubs die Reichhaltigkeit des Innsbrucker Nachtlebens ausmacht. Dass nun ein Vertreter der örtlichen Wirtschaftskammer mit einem derart unqualifizierten Posting in die Öffentlichkeit geht und anschließend trotz seines Rücktritts nicht die Einsicht besitzt sich angemessen zu entschuldigen, macht einen einfach nur sprachlos.

    Gerade in einer Stadt wie Innsbruck, die sich bei jeder Gelegenheit als Weltstadt präsentieren möchte und die stolz auf ihren Standort als „junge Universitätsstadt“ ist, sollte der Horizont einer wirtschaftlichen Interessengemeinschaft weiterreichen als Wirtschaftskammer-Obmann Karl Ischia es hier vorgelebt hat.

    Wir sehen die Aufgabe einer Interessenvertretung nicht in der Spaltung und Diffamierung der Betriebe, so wie wir es hier in diesem Negativbeispiel aufzeigen können. Sondern in der Lösungssuche und -Umsetzung, um gemeinsam aus dieser Krise hervor zu kommen. So zum Beispiel die Schaffung von Hilfspaketen, welche der Innsbrucker Wirtschaft aus dieser Krise helfen können. Genau diesen Ansatz verfolgen wir momentan, unter anderem auch mit der WKO.

  • Karl Ischia (Wko) outet sich als Rassist

    Für den Obmann der Wirtschaftskammer Innsbruck-Stadt Karl Ischia sind Hipster jetzt offiziell auch Kanacken – und Ausländer offenbar prinzipiell an den aktuellen Einschränkungen der Gastronomiebetriebe schuld. Willkommen im Feindbild, meine Freunde.
    Das Posting wurde am 22. September 2020 abgesetzt, nach einigem Backlash auf Facebook gelöscht und anschließend sehr fadenscheinig relativiert. Solche menschenverachtenden Posts von hochrangigen Funktionären müssen leider selbstverständlich konserviert werden.
    Another day in Tyrolean politics.