• Tag der offenen Clubs 20.03.2021

    Seit gut einem Jahr steht das offizielle Clubleben so gut wie still. Die Innsbruck Club Commission möchte euch allerdings trotzdem dazu einladen, sich mal wieder eure Lieblingsclubs von Innen anzusehen zu können, gemeinsam den geliebten Grind zu schnuppern und mit euch über das gute Leben im Falschen zu plaudern.
    Deshalb findet am kommenden Samstag der #TagderoffenenClubs – Aktionstag zur Rettung der Nachtkultur” statt. Zwischen 12:00 und 18:00 werden eure Lieblingsclubs selbst zur Galerie und Rauminstallation.
    Ausschank gibts zwar keinen und selbstverständlich müsst ihr eine Maske tragen (das ist keine Schwurbler-Veranstaltung), aber wir würden uns freuen, wenn ihr uns mal wieder besucht und mit uns Pläne für die Zukunft schmiedet.
    Eure Innsbruck Club Commission

    Bisher bestätigte Teilnehmer:innen
    * Die Arche
    * Sixty Twenty
    * Tante Emma
    * Talstation
    * Club Cubique
    * Dachsbau
    * Jellyfish Music Bar
    * John Montagu
    * p.m.k
    * Partyclub69
    * Rififi

  • Warum verbreiten Querdenker immer noch Hassbeiträge des Holocaust-Leugners Attila Hildmann?

    “Der Jude ist das Unglück für die Welt und alle Völker”, schreibt Attila Hildmann akuell in seinen Gruppen, während er seitenweise “Der Stürmer”-Artikel postet und eine Umfrage nach der anderen erstellt, in dem “die Juden” hinter allem Stecken was man sich nur irgendwie vorstellen kann. Attila Hildmann sagt auch, dass der Holocaust niemals stattgefunden hat und dass dieser ebenfalls nur eine Lüge “der Juden” am Deutschen Volk sei. Attila meint übrigens auch, dass “der Jude” ein satanischer Kinderschänder und schuld am zweiten Weltkrieg ist.

    Trotzdem gibts in Querdenker-Chats seit Monaten viele treue Attila Hildmann-Fans. Es ist ja alles nur ein Missverständnis und er kann kein schlechter Mensch sein, weil er vegane Bolognese verkauft. Und das ist schließlich das was zählt.

    Immer noch werden Attila Posts laufend in Gruppen wie “Tirol steht auf”, “Innsbruck steht auf” und “Österreich steht auf” gepostet.Immerhin gibts seit Dezember 2020 keine Attila Posts mehr in der “Für eine bessere Welt” Gruppe. Aber zur Sicherheit gibts hier noch regelmäßig Posts des Englischen Holocaust-Leugners David Icke. Also bleibt man doch ein bisschen am Ball.

    Genau aus diesen Gründen trete ich auch nicht mit dieser Community in einen Dialog, obwohl sie mich inzwischen in Telegram-Gruppen als “linken Spion” dazu auffordern. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, erwachsenen Menschen erklären zu müssen, warum es nicht in mein Verständnis von “freier Meinungsäußerung” fällt, wenn man Holocaustleugnern eine Plattform bietet.

    Achja und weil es immer praktisch ist Posts im Nachhinein zu löschen, wenn man draufkommt, dass man arg verkackt hat: Die kompletten Chatverläufe werden bereits seit Monaten wöchentlich auf externe Server von mir exportiert. Die paar Terrabyte Speicherplatz gönn ich mir, denn wir möchten ja im Nachhinein keine bedauerlicherweise lückenhaften Chats auswerten müssen.Und ihr glaubt wohl nicht wirklich, dass man wegen ein paar miesen Pseudonymen nicht nachverfolgen kann wer hinter welchen Posts steckt? Leute, unsere Generation ist mit Social-Media Plattformen wie Uboot und Myspace aufgewachsen; irgendwelche Leute im Internet zu stalken wurde uns bereits mit in die Wiege gelegt.
    Pfiat enk.

  • “Querdenker-Held” Attila Hildmann kommt in den 1930er Jahren an

    In einer besseren Welt würden Gruppen für eine bessere Welt, Frieden, Freiheit und gegen Diktatur nicht ständig mit Attila Hildmann-Postings ankommen. Aktuell versucht der Attila nicht mal mehr irgendwie was von seinem 1930er-Charme umzuformulieren. Das ist halt nur noch reine Volksverhetzung.Aber im gediegenen Telegram-Sumpf für Peace, Love und Bio-Müsli kann man solche Sachen schon mal reinstellen, ohne dass jemand was dagegen sagt.
    Es geht ja immerhin um “Frieden und Liebe”.
    ~we are all one in the cosmos~ / one love

    Wie schläft man Nachts wenn man solchen Menschen eine Plattform bietet?

  • Wie Querdenker am 05.03. ohne Maske einkaufen gehen möchte

    Inzwischen sollten ja die Meisten mitbekommen haben, dass sich Leerdenker aktuell bundesweit dazu verabreden, am kommenden Freitag Kaufhäuser – und dabei gezielt Lebensmittelgeschäfte – ohne das Tragen von Masken zu stürmen. Für Innsbruck sind aktuell Sillpark, DEZ und Einkaufszentrum West angepeilt. Da stehen sie dann gemeinsam in der Gemüseabteilung und machen einen auf Bio-Revolution. Ja, ich weiß, das ist ziemlich erbärmlich und asozial, da sich dann die einzelnen Handelsangestellten mit diesen Leuten rumschlagen und anschließend eventuell sogar in Quarantäne müssen, wenn sie da von ein paar Flachpfeifen angehustet werden. Ist ja nicht so, als ob die Ressourcen vieler Angestellter im Einzelhandel nicht eh schon hart am Limit wären.

    Aber im Prinzip ist das nur die logische Folge einer Haltung, die kommuniziert: Wenn alle genau das machen, was ICH will, dann ist es love, peace & unity. Wenn mir Leute sagen, dass ich während einer weltweiten Pandemie eine Maske tragen muss, dann ist das Faschismus.

    oder in ihren eigenen Worten:”Wir sollten uns gegenseitig dafür feiern, wie wir am dreistesten und dabei am normal wirkendsten die Regeln ausgehoben und uns selbst souverän durchgesetzt haben. Und die Mär vom Respekt den anderen gegenüber könnt ihr dabei auch einpacken, das ist ja nur zutreffend wenn auch wirklich Betroffene davon in unserem Umfeld sind. Solange das nicht der Fall ist, ganz egal.
    “Lässt sich ca übersetzen mit: Solange meine Familie oder ich selbst nicht betroffen sind, geht mir euer Risiko draufzugehen am Arsch vorbei.

    Das erinnert mich ein bisschen an die Seuchen-Patrioten, die vor Kurzem für Andi Hofer und so Zeug auf die Straße gegangen sind. Da waren Ideen in den Chats wie z.B. Kinderwägen mit Puppen und Lachsäcken darin mitzunehmen, damit diese quasi als Schutzschild gegen etwaige Polizeieingriffe verwendet werden können. “LEERE KINDERWAGEN MITNEHMEN, PUPPE REIN. Dann dürfens keine Wasserwerfer einsetzen. “Das Bild soll vermitteln: Es könnten ja richtige Kinder darin liegen, die dabei draufgehen bzw durch Polizeieingriffe verletzt werden könnten. Und die anderen sind dann die Schuld dafür.
    Moralisch bankrotter gehts eigentlich nicht mehr.
    Das umreißt so ungefähr was die Friede/Freiheit/KeineDiktatur – Honks gut finden.

  • Interview im ZDF-Auslandsjournal (24.02.21)

    Vergangenen Samstag besuchte mich ein Filmteam des ZDF, um mit mir über die aktuelle Stimmung in Tirol zu sprechen. Leider kommt im Beitrag nur recht wenig des gesamten Filmmaterials vor, aber wenigstens dringt ein gewisses Maß an Kritik an der aktuellen ÖVP Regierung und ihrem unsäglichen Auftreten durch.

  • Auftrag für ein Kunstwerk in Kaunas / Litauen

    Laba diena! Es freut mich extrem, dass ich von der EU-Plattform MagiC Carpets dazu eingeladen wurde, einen Beitrag für die kommende Ausstellung “MagiC Carpets Landed” in Kaunas (Litauen) zu gestalten. Die Ausstellung stellt dabei einen Auftakt für die kommende Kulturhauptstadtsperiode der litauischen Stadt Kaunas im Jahr 2022 dar.

    Konkret wurde ich dazu eingeladen einen 2,5m hohen Alternativentwurf der Litauischen Nationalflagge zu erstellen, welche anschließend in der Freedom Avenue (Laisvės Alėja) anstatt der üblichen Flagge angebracht wird. Thematisch setzt sich die Arbeit dabei mit der Überwindung von Nationalstaaten, Grenzen und Ausgrenzung auseinander.

    Mega Sache, ich freu mich sehr! Und 1000 Dank an Openspace.innsbruck für den Support und die Vermittlung!
    Zu sehen sein wird meine Arbeit in Kaunas ab dem 05. November 2021 bis 23. Februar 2022

    NO BORDER NO NATION

  • peep.klub – körperferne Dienstleistungen der p.m.k

    Seit knapp einem Jahr ist die Kulturszene so gut wie lahmgelegt und gezwungen, Veranstaltungen auf ein unbestimmtes Datum zu verschieben oder gänzlich abzusagen. Vor allem aufgrund der jüngsten Entwicklungen im Westen Österreichs ist vorläufig kein Ende der Veranstaltungsbeschränkungen in Sicht.

    Die Pandemie hat zwischenmenschliche Interaktionen und gewohnte Abläufe des sozialen und kulturellen Lebens massiv eingeschränkt: Gemeinsame Veranstaltungs- oder Lokalbesuche sind zurzeit unmöglich. Um ein Mindestmaß an kultureller Auseinandersetzung anbieten zu können, verlegen viele Kulturinitiativen im Rahmen des Möglichen Formate in den digitalen Raum.

    Neben der Funktion als Arbeits- und Kommunikationssphäre ist der digitale Raum auch zu einer (Streit-)Plattform aufgeheizter und meistens unreflektierter politischer Diskussionen geworden. Gerade in einer solchen angespannten Lage werden umso mehr die kritischen Potenziale von Kunst und Kultur vermisst, Elemente, auf die eine demokratische Gesellschaft auf Dauer nicht verzichten kann.

    Kunst und Kultur ermöglichen kritische Diskurse und eröffnen Auseinandersetzungen mit Phänomenen der Zeit. Kunst und Kultur stellen Fragen, erzeugen und be-zeugen Meinungsvielfalt und kritisches Denken, verhandeln das gesellschaftliche Zusammenhalt und fördern Integration.

    Die p.m.k hat sich seit Beginn der Corona-Krise stets darum bemüht, den gegebenen Möglichkeiten und Umständen nach weiterhin ein qualitativ hochwertiges Kulturangebot den Innsbrucker*innen und allen Interessierten zu bieten. Gemeinsam mit den 38 Mitgliedsvereinen wurde an Projekte gearbeitet, die in der Zeit des Stillstandes einiges ermöglicht haben. Im vergangenen Jahr entstanden mehrere immersive Installationen von lokalen und überregionalen Künstler*innen, theoretische Textbeiträge zur Frage nach dem Verhältnis von Pandemie und Kultur, Projektionen an der Außenfassade und schließlich die Produktion einer Web-Talkshow, die im kommenden Frühjahr ausgestrahlt wird.

    „Schaufenster-Konzerte“ in der p.m.k
    In den kommenden Wochen soll die p.m.k-Bar zur Bühne und zum Schaufenster umfunktioniert werden. An insgesamt sechs Abenden werden Kulturinitativen und Vereine 30-45 minütige Performances und Konzerte realisieren, die professionell gefilmt, live gestreamt und als Video aufgezeichnet werden. Der Live-Stream soll über mehrere Plattformen erfolgen wie z.B. die hauseigene Website, Facebook, YouTube und Twitch. Vor allem aber soll die langjährige Kooperation zwischen p.m.k und Radio FREIRAD gefestigt werden. Seit Jahren verfügt die p.m.k über eine Radiosendung und sendet Live-Konzerte aus der p.m.k. Das Streaming-Projekt soll die inzwischen brach gelegte Radiosendung revitalisieren.

    Ziel des Projektes ist die Förderung und Unterstützung der lokalen Musik- und Kulturszene. Die künstlerischen Darbietungen erfolgen ausschließlich durch in Innsbruck bzw. in Tirol lebende Künstlerinnen und Künstler. Aufgrund der kaum vorhandenen Auftrittsmöglichkeiten haben viele Musiker*innen und Künstler*innen die Zeit im Proberaum verbracht und viele Songs aber auch Alben produziert. Das Projekt möchte umso mehr als Präsentationsplattform funktionieren, die den lokalen Künstler*innen Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit ermöglicht. Besonders wichtig wird also die Postproduktion sein: das vorhandene Video- und Audiomaterial soll den teilnehmenden Musiker*innen als Promotions-Material dienlich gemacht werden.

    Konzept: p.m.k
    Text: David Prieth & Marco Russo

  • QUATSCHDENKEN finanziert rechtsextreme Reichsbürger-Strukturen

    Der baden-württembergische Verfassungsschutz bestätigt inzwischen, dass “Querdenken”-Boss Michael Ballweg, der sich auch beim Marken- und Patentamt die Bezeichnung “Querdenken” mit den vorangestellten Telefon-Vorwahlen von zahlreichen deutschen Städten schützen hat lassen, ein Konto bei der “Bank” des selbsterklärten “Königs von Deutschland” (lol?) Peter Fitzek eröffnet hat. Das bedeutet, dass Michael Ballweg sehr viel Geld mit Querdenken-Artikeln und Blödel-Merchandise verdient. Kann man sich ungefähr so wie ein Geld-Pyramidensystem vorstellen, das ein bisschen so wie eine okkulte Mischung aus Nestlé und Dem Stürmer funktioniert. So einen auf Eso-Jihad weil GELD.
    Für diese Fake-Bank wurden leichtgläubige Menschen zum Beispiel dafür missbraucht, ihr Erspartes in sogenanntes “Engel-Geld” zu investieren (https://www.sonnenstaatland.com/…/aufkauf-von-engel-geld/).
    Natürlich ist dieser gedruckte Unfug absolut wertlos und maximal gut genug, um damit einen Kachelofen anzuzünden. Und natürlich ruiniert man hier mafiös Existenzen.
    Hier macht ein skrupelloser Raffzahn mit Gott-Komplex Geld auf Kosten von leichtgläubigen Menschen, die anschließend vor dem Nichts stehen.
    Wer sich für “Querdenken”-Initiativen in Tirol einsetzt, unterstützt halt bewusst auch rechte kriminelle Vereinigungen, die lachend in Kauf nehmen, dass Menschen systematisch ruiniert werden.

    Quelle Meldung: https://magazin.spiegel.de/SP/2021/8/175447351/index.html
    Link: Reichsbürgervereinigung “Königreich Deutschland”http://koenigreichdeutschland.org/

  • Corona, Verschwörungsmythen und Kultur

    Text geschrieben für den Blog der Tiroler Kulturinitiativen (TKI)

    #kulturkann lautete der Slogan einer im Jahr 2018 initiierten Kampagne der battlegroup for art#kulturkann setzte sich zum Ziel besonders jene Potenziale von Kunst und Kultur hervorzuheben, auf die eine offene und demokratische Gesellschaft auf Dauer nicht verzichten kann. Sei es eine substanzielle Auseinandersetzung mit den Phänomenen der Zeit und das Stellen von Fragen, das Erzeugen von Meinungsvielfalt und kritischem Denken oder das Verhandeln des gesellschaftlichen Zusammenhaltes und der Förderung von Integration.
    Diese Potenziale bzw. Stärken von Kunst und Kultur, die mittlerweile seit beinahe einem Jahr nicht mehr flächendeckend auf die Gesellschaft einwirken können, wären allerdings aktuell dringender notwendig denn je.

    Demokratiefeindliche Prozesse und Strukturen poppen derzeit in vielen Bereichen der Gesellschaft auf – sei es in virtuellen Echokammern oder ganz offen auf der Straße bei unterschiedlichen Versammlungen. Immer mehr sogenannte „besorgte Bürger*innen“ und „Querdenker“-Gruppierungen verbreiten große Mengen an gefährlichen Falschnachrichten oder rufen in einzelnen Fällen sogar ganz offen zur Abschaffung der parlamentarischen Demokratie in Österreich auf. Selbstverständlich ist es das gute und unverhandelbare Recht von allen Bürger*innen, jederzeit Kritik an Maßnahmen der Bundesregierung äußern zu dürfen. Dabei sollten wir allerdings die gefährlichen und durchaus offen auftretenden Aufrufe von opportunistischen Scharfmachern nicht übersehen oder ignorieren.

    Screenshot aus einem Telegram-Kanal
    Screenshot aus einem Telegram-Kanal

    Es ist nicht verwunderlich, dass sich aktuell viele Menschen große Sorgen um ihre persönliche und/oder wirtschaftliche Existenz machen. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben das gesellschaftliche Leben mit voller Härte getroffen – viele Branchen wurden de facto mit Berufsverboten belegt und der Rest von Einnahmenentgängen getroffen. Zudem war Planungssicherheit weder im Kulturbereich noch irgendwo sonst gegeben. Auch das Herunterfahren des zwischenmenschlichen Lebens setzt Menschen auf Dauer immer mehr zu. Das Bedürfnis mit Freund*innen und Familie Zeit zu verbringen, um diese unstete Zeit etwas erträglicher zu machen, kann aktuell ebenfalls nur sehr ungenügend befriedigt werden. Auch, dass sich mehrere Maßnahmen, die zur Eindämmung des Virus dienen sollten, sich im Nachhinein als Fehlentscheidungen herausstellten oder dass gegensätzlich anmutende Maßnahmen gleichzeitig verkündet werden, zehrt an Nerven, Geduld und Verständnis. Es ist eine explosive Mischung aus vielen komplexen Zusammenhängen, die derzeit Risse in den gesellschaftlichen Diskurs sprengt und die die Gesprächs- und Diskussionskultur möglicherweise nachhaltig beschädigt. So sägen das Sprechen in verqueren Superlativen sowie die kategorischen Ablehnungen anderer Sichtweisen derzeit am gemeinsamen gesellschaftlichen Fundament.

    Als Tiroler Kulturinitiativen setzen wir uns seit 31 Jahren für die Verbesserung der kulturpolitischen Maßstäbe in Tirol und für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für autonome Kulturarbeit ein. Gleichzeitig verstehen wir uns allerdings auch als eine kulturpolitisch gestaltende Kraft, die für Solidarität eintritt und die sich gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und jegliche Diskriminierung von Minderheiten einsetzt. Deshalb möchten wir mit aller Klarheit sagen: Die aktuelle Verunsicherung in der Gesellschaft darf nicht zum Nährboden für faschistisches und/oder demokratiefeindliches Gedankengut werden. Der Verurteilung von Minderheiten oder einzelner Bevölkerungsgruppen als Sündenböcke muss gemeinschaftlich und entschlossen entgegengetreten werden. Wenn in einschlägigen Echokammern mit antisemitischen Codes und Stereotypen (wie „die Rothschilds kontrollieren die gesamte Welt“) argumentiert wird, liegt es an uns allen wachsam zu sein und sich aktiv dagegen auszusprechen. Wenn Unzufriedenheit an einzelnen politischen Maßnahmen im Schüren von Hass gegen Menschen gipfelt, müssen wir dagegenhalten und sollten uns nicht aus Angst vor Kritik der Diskussion entziehen.

    Seit dem Beginn der Pandemie sehen wir, dass diese wie ein Brennglas für bereits länger vorhandene strukturelle Konflikte und soziale Missstände wirkt; bestehende Ungleichheiten vergrößern sich noch weiter, soziale Minderheiten und Randgruppen werden aktuell noch mehr ins Prekariat gedrängt und vom gesellschaftlichen Diskurs ausgeschlossen. Lassen wir nicht zu, dass einzelne Scharfmacher und politische Gruppierungen das gesellschaftliche Zusammenleben mit Scheinargumenten und verschwörungstheoretischen Hirngespinsten nachhaltig ruinieren. Solidarität ist eine Waffe und trennt uns im Kern von der sozialen Kälte der Faschist*innen.

  • Brandbeschleuniger Tiroler “Patriotismus”

    Die Humbolt Universität Berlin und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim haben vor Kurzem ein sehr interessantes Paper veröffentlicht. Darin untersuchen sie die Auswirkungen von 2 großen Querdenken-Demonstrationen inklusive Busanreise durch das Coronaleugner-Busnetzwerk “Honk for Hope” (betrieben durch den Österreicher Alexander Ehrlich) auf das Infektionsgeschehen in Deutschland. Das Paper kann auch online nachgelesen werden http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp21009.pdf und kommt zu dem Schluss, dass 2 der größten Querdenken-Demos ca. 16.000-21.000 Infektionen in die schönen Lande trugen.

    Jetzt ist es so, dass sich in einigen Tiroler Querdenken-Gruppen, beschämt-beleidigte Patrioten zusammentun und für den 20.02. eine Großdemo am Innsbrucker Landhausplatz angekündigt haben. Unter dem erbärmlichen Motto “Wir sind nicht der Sündenbock für die ganze Welt” soll hier dem Patriotismus gefrönt und die wunde Tiroler Seele gesalbt werden. Mama, sie haben gsagt, dass i die Schuld bin wäh wäh wäh de sein so gemein zu mir.

    Wenn wir also aktuell in Tirol mal wieder die Nummer 1 sind, wenn es darum geht noch gefährlichere Stränge von Covid-19 in die Welt hinaus zu tragen, dann könnte die für den 20.02. angekündigte Großdemo von starken Mandern und tapferen Diandln das Werk vollenden. Angenommen da tauchen am 20.02. wirklich aus den unterschiedlichsten Tiroler Tälern und Dörfern beratungsresistente Maskenverweigerer auf und husten frisch fröhlich herum, dann gute Nacht.
    Servus Innschbrugg und servus Tirol.