• Arbeitsgruppe der Kulturstrategie Innsbruck 2030

    Die Kulturstrategie 2030 der Stadt Innsbruck nimmt dieses Jahr vermehrt Fahrt auf. Im Rahmen des Prozesses sollen bekanntlich umfassende Erhebungen zur aktuellen Lage der Kulturszene, sowie Workshops, Bürger*innenbeteiligungsformate und anschließend natürlich auch gezielte Umsetzungen und Verbesserungen für die Innsbrucker Szene und Bevölkerung erfolgen. Es freut mich wirklich sehr, dass ich ein Teil der Arbeitsgruppe sein darf und hoffe, dass sich so viele interessierte Menschen wie möglich bei den Workshops einbringen. Schau ma mal was wir uns gemeinsam für die nächsten 10 Jahre für Ziele setzen. Ich würd mal vorschlagen, dass wir als Erstes mit unendlich Watt ein paar Liftstützen wegbassen 🔊🔊🔊🔊

  • Wenn die Gruppe “Für eine bessere Welt” gemeinsam Klagemauer TV Beiträge schaut

    Wenn ich mir mal so richtig schön einen Sonntag-Nachmittag vermiesen will, scrolle ich gern durch die öffentlich zugängliche FB-Gruppe „Für eine bessere Welt / Infogruppe“ und schmökere in „Nachrichten“.
    Am liebsten sind mir dabei die Beiträge von ‚Klagemauer TV‘, dem Internet-Sender des Schweizer Sektenführers Ivo Sasek und der von ihm gegründeten „organischen Christus-Generation“. Ivo Sasek lehrt z.B., dass man Kinder während ihrer Erziehung so lange verprügeln muss, bis man ihnen das Böse gründlich genug ausgetrieben hat. Passend dazu erschienen ist im Jahr 2000 ein Buch drei seiner Kinder mit dem ergreifenden Titel „Mama, bitte züchtige mich!“

    Klagemauer TVs Mastermind Ivo Sasek empfiehlt seinen Anhängern auch mal Adolf Hitlers Buch „Mein Kampf“ zu lesen und verweist gerne auf die nachweislich gefälschte und hemmungslos antisemitische Hetzschrift „Die Protokolle der Weisen von Zion“. Einmal hat sich Klagemauer-Ivo auch dazu hinreißen lassen Vergleiche zwischen Adolf Hitler und Jesus herzustellen: „Ja und jetzt, wenn das einer war, der gleich nach Jesus Christus kommt, was machst du dann? Wenn das einer ist, der vom Rang eines Apostels ist?“.Es gibt genügend Dokumentationen und Berichte über den Propagandasender „Klagemauer TV“, über Ivo Sasek und seine Sekte. Im Jahr 2018 hat auch der Österreichische Rundfunk eine „Am Schauplatz“-Folge darüber gedreht (https://youtu.be/R4OW6PH2AwA)

    Beiträge von Klagemauer TV gibt es in der FB Gruppe „Für eine bessere Welt / Infogruppe“ schon länger. Hinterfragen oder kritisch kommentieren mag das hier aber offenbar niemand. So wurde zB erst am 5. Jänner 2021 ein Klagemauer TV Beitrag zum Thema „5G-Apokalypse – das Ausrottungsereignis“ gepostet und letzten November gab es einen Beitrag, in dem Ivo Sasek persönlich ein 2000 Jahre geplantes „Mordprogramm“ entlarvt (?!). Im August gabs auch mal einen Beitrag über „Die Weltherrschafts-Seuche“ – bisher also alles eher klassisches Hirnfaschings-Zeug. Aber wahrscheinlich ist der am 3. Juli 2020 geteilte Beitrag am bezeichnendsten und zeigt am deutlichsten die Gefährlichkeit solcher unmoderierten Treffpunkte auf, in dem hemmungslos alles reingepostet werden kann was einem in die Finger kommt – so lange es Anti-Coronamaßnahmen und gegen “das Establishment” ist natürlich. Am 3. Juli 2020 wurde hier also ein beinahe zweistündiges Interview mit „David Icke“ hineingepostet, in dem dieser die von ihm gedeuteten „Hintergründe zum Covid-19 Shutdown“ darlegt.David Icke ist ein sehr sehr bekannter Englischer Antisemit, Holocaustleugner und schreibt gerne Bücher darüber, dass die Welt von einer Rasse außerirdischer Reptiloide gesteuert wird. Diese Reptiloiden können dann auch ihre Erscheinungsform wechseln und die Gestalt von Menschen annehmen. Sie trinken gerne Menschenblut, haben vor einigen hundert tausend Jahren eventuell den “Adam” geschaffen und zu ihren Mitgliedern zählen u.a. die königliche Familie in England, die Rockefellers und natürlich die Rothschilds. Zusätzlich kommt dann natürlich auch noch das gesamte Arsenal von 9/11, Chemtrails, Kennedy-Ermordung, Tod von Prinzessin Diana und so weiter und so weiter dazu. Richtig richtig fertiges Zeug. Autsch.

    Die öffentlich zugängliche FB-Gruppe „Für eine bessere Welt / Infogruppe“ soll angeblich dazu da sein informative Beiträge zu posten und sich mit anderen Aktivist*innen auszutauschen. Allerdings findet dieser Austausch nur äußerst eingeschränkt statt. Selten entstehen unter den Beiträgen Gespräche, die das eben Geteilte besprechen oder auch einfach mal hinterfragen. Richtiges Interesse am kritischen Gespräch gibt es hier nicht, hier wird reingekippt und abgeladen. Die FB-Gruppe ist also viel mehr ein unmoderiertes Sammelsurium an Inhalten, deren Bandbreite von tendenziös, über schlecht-recherchiert bis hin zu gefährlich (Klagemauer TV) reicht.
    Für Menschen, die sich leicht von dieser Art von Inhalten emotionalisieren lassen, ist es hier sehr schwer zwischen Beiträgen aus halbwegs seriösen Quellen, rechtem Hau-Drauf-Journalismus (Wochenblick, hust hust) bis hin zu stumpfer Hetze zu unterscheiden.

  • Wenn Tiroler Querdenker “Stürmer”-Hetzblätter verbreiten

    Am 5. Jänner um 08:05 teilt die beliebte Tiroler FB-Seite “Corona – Es ist GENUG” ein Bild aus dem nationalsozialistischen Hetzblatt „Der Stürmer“. Also nicht etwas aus irgendeinem aktuellen “alternativen Medium” das die wahrere Wahrheit verkünden möchte, sondern wir reden hier wirklich vom DEM “Stürmer”. Dem polit-pornografischen Medium, das u.a. als propagandistische Vorbereitung und Begründung des Holocausts eingestuft wurde. Der Herausgeber Julius Streicher wurde nach dem Krieg bekanntlich bei den Prozessen in Nürnberg als einer der Hauptkriegsverbrecher angeklagt und schließlich auch hingerichtet. Besonders beliebt waren im Stürmer die Illustrationen von “Fips” (Philipp Rupprecht), der diese ganzen klassischen antisemitischen Karikaturen und Zeichnungen angefertigt hat mit denen wir im Geschichteunterricht aufgewachsen sind. Die in denen Figuren als “jüdisch” gekennzeichnet wurden, indem sie schwulstige Lippen hatten, dicke fiese Grimassen schnitten und die reine Deutsche Frau schändeten. Dieser „Fips” aus dem Stürmer ist zum Beispiel recht bekannt für sein Plakat “RASSENSCHANDE” oder das nationalsozialistische Kinderbuch “Der Giftpilz”, in dem die Juden mit Giftpilzen und Volksschädlingen gleichgesetzt werden. Fips hat also schon dieses ganze Hardcore-Zeug gezeichnet, das die Menschen anheizen sollte und an dem sich der Volkszorn laben konnte.

    Also diese besagte Tiroler Bewegung, die sich auf Telegram nicht nur mit der Bewerbung von Demonstrationen für Friede, Freiheit und gegen “Diktatur” (lol?) einsetzt und fleißig Q-Anon Posts mit Inhalten wie “haltet euch bereit, Patrioten” und “BLEIBT FEINDLICH” teilt, postet auf Facebook dieses Hetzbild von Stürmer-Fips aus dem Jahre 1931: “DIE BONZEN IM SPECK, DAS VOLK IM DRECK!”
    Am oberen Bild sieht man die dicken „jüdisch“ inszenierten Bonzen die feiern und prassen; und darunter welkt die arme Deutsche Familie in Armut und Schmerz.

    Äh nun also, man muss jetzt keine besondere oder tiefergehende Ausbildung im Feld der Medienkritik genossen haben, um zu sehen, dass ein Post wie dieser einfach nur widerlichste und übelste Hetze auf niederster Nazi-Ebene ist. Und ja echt, hier hinkt der Nazi-Vergleich endlich einmal nicht, denn es ist ja wirklich ein Bild aus dem Stürmer, dem Nazi-Hetzblatt Nummer 1.
    Friede, Freiheit, keine Diktatur? – AM ARSCH!
    Ihr hängt hier gerade auf einem Kanal ab, auf dem sich Hermann Göring wohlgefühlt hätte und auf dem man öffentlich auch mal ein bisschen Stürmer-Späße machen kann.

    Aber worauf will ich hier eigentlich hinaus? Auf mehrere Dinge, von denen in den nächsten Tagen noch einige mehr kommen werden und die auch recht umfangreich ausgebreitet und dokumentiert werden.
    Aber fangen wir heute einmal einfach mit dem Thema des missverstanden-Werdens an. Viele “querdenkende” Menschen bitten doch immer wieder um ein zurecht-Rücken des Kontexts. Sie bitten uns doch zu „verstehen“ worauf sie „eigentlich“ hinaus möchten und dass alle ihre Nachrichten und Signale immer so krass fehlinterpretiert und verzerrt dargestellt werden. So á la Warum reiten denn immer alle so auf dem bisschen Nazi-Sprech herum, wenn es mir doch eigentlich um das feine, freie Bio-Leben geht?

    Puh, ja ein hartes Life, denn natürlich werden Nachrichten und Signale oft missverstanden, umgedeutet und je nachdem wer sie weitergibt, auch gerne verkehrt dargestellt.Aber hier haben wir ja die wunderbare Chance, es einmal auf einem Tiroler Querdenk-Kanal aus der Nachbarschaft selbst zu lesen. Auf einem der gerne mit Slogans zu „FRIEDE“ und „FREIHEIT“ um sich wirft. Auf einem der Veranstaltungen unterstützen möchte auf denen sich Menschen für „eine bessere Welt“ einsetzen und schöne freie Spaziergänge an der frischen Luft machen, um sich von der Maske und der Geisel der Unterdrückung zu befreien.Aber spätestens ab dem 5. Jänner um 08:05, als der beliebte Tiroler Querdenken-Kanal auf Facebook öffentlich diese Illustration aus dem „Stürmer“ gepostet hat, war klar, dass in dieser Crew kein Mittel zu verwerflich, kein Argument zu dumm und keine Hetze zu krass ist, um diese nicht in den Dienst des „friedlichen Widerstandes“ oder der „Friede-Freude-Eierkuchen“-Mentalität zu stellen.

    Das Verbreiten des Nazi-Hetzbildes „DIE BONZEN IM SPECK, DAS VOLK IM DRECK!“ von 1931 zeigt, dass Menschen, die nicht im Geringsten etwas mit radikalem Gedankengut, Nazis, Extremist*innen, Menschenhatz o.ä. zu tun haben zu wollen, hier definitiv falsch sind.
    Hier wird nicht die große Friedens-Rebellion gemacht. Hier werden keine streng geheimen satanischen Weltverschwörungen aufgedeckt. Und nein, auch nicht in den dazugehörigen aufregenden Telegram-Gruppen. Die mit den billig gemachten Veranstaltungsplakaten und den Q-Anon Videos, die immer mit so einer Herr-der-Ringe-Musik unterlegt sind und in denen auch manchmal ein Chor singt, während eine blecherne Stimme was von „nationalem Widerstand“ faselt.
    Nein, dahinter sitzt kein Geheimagent mit den secret messages. Da hinterm Telefon sitzt einfach nur irgendein Walter, der meint, dass er jetzt mit Telegram voll im Darknet surft, dort wo alles nur mit Guns und Ecstasy bezahlt werden kann. Voll hart am Schurkenstaat vorbei. Und ja, es wirkt nicht nur von außen wirklich sehr dumm, das muss man doch auch ehrlicherweise einmal zugeben.

    Es ist gut und wichtig, dass wenn man sich gegen Staatsrepressionen auflehnen möchte, das auch tut und sich organisiert. Ich glaube, dass viele Leute z.B. zum ersten Mal in ihrem Leben so etwas wie politische Vernetzung bewusst betrieben haben. Ist ja immerhin auch schon mal etwas. Aber halt auch eine echt schlechte Zeit um unbedarft in Social-Media und seine inzwischen oft abgründigen Umgangsformen geworfen zu werden. Aber dazu ein anderes Mal mehr.

    Kurz: Seid nicht wie Darknet-Walter, der auf Telegram Videos postet, in denen er wie Keanu Reeves die Matrix stürzen will. Und seid auch nicht wie die Pfeife die auf seiner Facebook-Seite Nazi-Hetzbilder teilt. Denn ihr werdet auf diese Art und Weise Menschen nicht dazu bringen euch verstehen zu wollen. Eure Punkte könnten im Kern noch so nachvollziehbar sein, aber wenn dann 5min später die Hetzblätter kommen, dann seid ihr einfach im falschen Team und keiner hat Lust sich mit euch abzugeben. Das ist so wie in diesem einem Comedy-Sketch, in dem ein Soldat, nachdem er sich seine eigene Einsatztruppe mal genauer angeschaut hat, fragt: „Are we the Baddies?“, also „Sind wir eigentlich die Bösen?“. So nach dem Motto: Fuck, warum mag uns eigentlich keiner? Wir kämpfen doch für eine gute Sache, oder?Eventuell wärs inzwischen endlich mal Zeit sich sein eigenes Team um sich herum ehrlich und genauer anzuschauen.
    Hab ich Bock mit Leuten auf einer Demo zu stehen die Stürmer-Bilder posten? Hab ich Bock an einer Kundgebung teilzunehmen, auf der ein Gottfried Küssel (Österreichischer Holocaustleugner, rechtsextremer Publizist, Schlüsselfigur der Neonaziszene, war ewig lang im Knast wegen Wiederbetätigung und Verhetzung) auch rumhängt? Hab ich Bock darauf diesen ganzen Mist durch meine Präsenz mitzutragen? Nein? Dann triff dich doch nicht mit diesen Leuten, häng nicht mit diesen Leuten rum und biete ihrer Hetze kein Forum.

    Hand aufs Herz, wen kackt die Maske derart an, dass er dafür lieber neben einem Gottfried Küssel auf der Demo sitzt oder mit ein paar Nazi-Trolls über Bilder aus „Der Stürmer“ lacht? Ok scheisse, wahrscheinlich die falsche Frage bei vielen, aber kurz gesagt: Dort ist definitiv das falsche Team am Start.

    PS: Und ja, „der anderen Seite“ ist auch langweilig daheim. Echt nervig. Die Hälfte der linken Aktivist*innen bäckt inzwischen Sauerteigbrot und setzt so Kombucha-Schlaz-Zeugs an. Gibt inzwischen mehr Antifas, die irgendein Zeug fermentieren, als welche die Lesekreise organisieren. Also scheisst euch nicht in die Hose bei der nächsten Telegram-Nachricht von Darknet-Walter.

    Also äh ja, bitte nicht mit Nazis abhängen, bitte danke

    Facebook-Screenshot aufgenommen am 08.01.2020
    Facebook-Screenshot aufgenommen am 08.01.2020
  • Von Zigeunerrädern und Zirkusrädern

    Es ist 2020.

    Nach der jahrzehntelangen Debatte über die Umbenennung dieses beliebten Snack-Artikels verstehe ich nun den lang gehegten Argwohn und die Vorbehalte von Seiten des Herstellers. Nicht wiederzuerkennen ist der Alu-Sarkophag dieser feurig-würzigen Puffmais-Rädchen; aber zumindest bleibt uns auch in der aktualisierten Namensgebung die implizierte Grundkonnotation eines fahrenden Lebensentwurfes erhalten und das leidenschaftliche Zi*Zi* am Benennungsanfang macht für die geneigten Stammkonsument*innen auf den ersten Blick ersichtlich, dass es sich hier um gewohnte Knabberqualität handelt.

    Ich bin trotzdem froh, dass ich für mein Privatarchiv noch eine Vintage-Verpackung des Streit-Snack-Säckchens aufbewahrt habe, um den Nachgeborenen einmal das Leid des Jahres 2020 anschaulich in ihre Kinderschädel drücken zu können. “Mia ham schu Bong gracht und Glump gfuatat, da ham die Zirkus- no Zigeinerradln koassn, es Hänga”

    Mit knisternden Grüßen

    PS: R.I.P. “Paprikan Style!”

  • Kurzbeitrag für Vergleichende Literaturwissenschaft (Uni Innsbruck)

    Um zukünftigen Studierenden einen Einblick in das Studium der vergleichenden Literaturwissenschaft zu geben, hat die aktuelle Studienrichtungsvertretung Interviews mit Absolvent*innen und Studierenden geführt. Es freut mich überaus, dass auch ich ein paar Sätze dazu beisteuern konnte und kann generell nur allen empfehlen sich dieses wunderbare Studium anzusehen. Ich bezweifle, dass ich ohne mein Komparatistik-Studium heute all jene Dinge tun würde die ich eben so tue.

    Das Studium wird mittlerweile im Bachelor- und Master-Modell angeboten und noch heute ist das Institut eine kleine angenehme Insel mit einer Gesprächsatmosphäre auf Augenhöhe.

    LINK zur Seite

  • Innsbruck Club Commission im Komplex-Adventskalender

    Das Kulturmagazin Komplex hat für seinen diesjährigen Kultur-Adventskalender ein Interview mit uns geführt, in dem wir die Idee hinter der ICC vorstellen konnten. Muchas gracias!
    LINK

    Liebes Club Commission-Team, erzählt uns ein bisschen über euch! Was ist eure Mission?

    Wir sind die Innsbruck Club Commission, ein gemeinnütziger Verein, der seit 2018 besteht und sich zur Aufgabe gemacht hat, das Innsbrucker Nachtleben in jeglichem Sinne schöner zu gestalten. Dabei sehen wir uns als Interessenvertretung der Innsbrucker Clubkultur, das aber vor allem im Sinne einer Schnittstelle zwischen verschiedenen Akteuren, wie Betreibenden, Veranstalter*innen, Anrainer*innen, Gästen und Politik. Wir versuchen so, in der Zusammenarbeit, die lokale Nachtkulturszene nachhaltig zu bereichern und gemeinschaftliche Lösungen für bestehende Probleme zu finden.

    Wir sind davon überzeugt, dass Clubs als ein wesentlicher Bestandteil der heimischen Kulturszene gelten müssen und maßgeblich dazu beitragen, dass der heimische Kulturbegriff nicht verstaubt und sich weiterentwickelt. Außerdem bieten Clubs Menschen aus allen Gesellschaftsschichten einen Begegnungsort, der durch professionelle Hände so sicher wie möglich gestaltet ist und so die Möglichkeit bietet, sich alternativ zum bestehenden Alltag auszuleben und auszuprobieren.

    Leider werden Clubs vor allem von Seiten der Politik nicht flächendeckend als Teil der Kulturlandschaft mitgedacht. Wir wollen dieses Verständnis aufwerten und die Aufmerksamkeit weg von Verboten und hin zu Möglichkeiten und Lösungen lenken.

    2019 konnten wir unter anderem unser Herzensprojekt „Luisa-ist-hier“ in Innsbruck als erste Stadt Österreichs umsetzen. Die Präventionskampagne stellt konkrete Maßnahmen durch Schulungen und Richtlinien bereit, um gegen sexualisierte Gewalt im Nachtleben vorzugehen und kann so seit 2019 dazu beitragen, eine sorglosere und sichere Zeit im Innsbrucker Nachtleben zu erleben.

    Wie sieht eure Arbeit in Bezug auf die Corona-Krise aus?

    Die Corona Krise, welche die Branche offensichtlich besonders hart trifft, hat uns dazu motiviert, besonders viel Energie aufzuwenden, um einen Lichtblick für die Szene zu ermöglichen. Mit einem von uns verfassten Forderungskatalog sind wir vor einigen Monaten an die Stadt Innsbruck herangetreten. Seitdem befinden wir uns im regen Austausch mit der Stadt und der Wirtschaftskammer und versuchen mit dem Land Tirol ins Gespräch zu kommen. Momentan warten wir noch auf konkrete Zusagen, aber der Grundton der Gespräche lässt uns auf jeden Fall positiv in die Zukunft blicken. Wir hoffen deshalb, dass wir zumindest vor Ende des Jahres noch weitere Schritte in Richtung eines Rettungspakets für die heimische Clubszene gehen können!

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  • Raumaneignung in Zeiten der Pandemie (Intervention)

    Intervention an der Fassade der p.m.k-Bar durch das Institut für Gestaltung / .studio1 Innsbruck
    Zu sehen vom 8.12. bis zum 30.12.2020

    Raumaneignungen in Zeiten der Pandemie: Der Trend der Aufhebung der Grenzen zwischen Wohn- und Arbeitswelten schreitet, bedingt durch die rasante Digitalisierung, schon länger voran. In Zeiten der Pandemie tritt dieser Trend verschärft zutage. Im Lockdown fungieren private Wohnräume als Home Office, für Home Schooling, als Räume für Fitness und Erholung.In diesem Zusammenhang verschiebt sich momentan auch die Bedeutung des öffentlichen Raumes enorm. Als Gegenpol und Ausgleich zu den so stark beanspruchten privaten Räumen, kommt dem öffentlichen Raum eine ganz besondere Bedeutung zu.Studierende der Architekturfakultät in Innsbruck eignen sich im WS 20/21 im Rahmen der Lehrveranstaltung Architekturtypologien öffentliche Räume und Gebäude an. Auf oft humorvolle Art und Weise wurden Situationen in öffentlichen Stadt- und  Naturräumen von den Student*innen mit neuen, unerwarteten Funktionen bespielt, ganz im Sinne des französischen Philosophen Michel de Certeau.1
    Mit ihren Interventionen veränderten die Studierenden temporär Charaktere und Atmosphären der Orte, drückten (versteckte) Bedürfnisse als Stadtbenützer*innen aus, und eröffneten damit neue Sichtweisen über die vielfältigen Möglichkeiten der Raumnutzung. Ab 08.12.2020 werden Dokumentationsfotos einer Auswahl der Interventionen in Form einer Schaufensterprojektion am Fenster der PMK in Innsbruck gezeigt und so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

    1Michel de Certeau: Practice of Everyday Life, University of California, 3.Ausgabe, 2011

    Projekte / Autor*innen: Nadine Cassar, Carla Dissegna: Fahrradständer, Erja Ziernhoeld, Marlene Ortner: Pole Dance, Felix Dallago, Oskar Weiskopf: P2 Downhill, Theresa Lamp, Hanna Lorenz: Gipfelkreuzleuchten, Jonas Mertens, David Rübekeil: Sperrmüll sortieren Alisa Baldauf, Lucia Fliri: Frisiersalon im Freien, Felicia Ladig, Leon Stofft: Abgase keschen, Anna Eisenberg, Anna Stock: Spa am Leopoldsbrunnen Annika Langer, Marie Christin Unterthiner: Wegwerfmasken im Kaufhaus Tyrol, Anna Gläser, Tabita Mauch: In Plastik schwimmen, Moritz Heger, Jana Hocker: Lockdown Golfer, Amelie Kotte, Aline Krabacher: Parkplatz Garconniere, Nevin Demircioglu, Icoz Humeyra: Bilder rahmen Michael Daverda, Jan Hofer: Waschanlage, Christina Angerer, Pamina Pawlik: Anpassen eben, Marlene Widl, Emilia Wöhr: Coronasport, Julia Rupprecht, Sebastian Wimmer: Gemeinsam sein, Vanessa Kurz, Lynn Meier: Auspuffmasken, Teresa Konle, Paula Munzert: Verkehrte Beine vor Ämtern, Luisa Graf, Claudia Rohrer: Taking a bath /
    Betreuerinnen: Irmi Peer, Charlotte Thorn

    Link zum Institut für Gestaltung / .studio1 Innsbruck

  • Kundgebung/Demo: Existenzen sichern

    Vergangenen Freitag durfte ich endlich einmal wieder von einer größeren Bühne herunterschimpfen. Das Bündnis „Existenzen sichern“ hat diese Kundgebung am Marktplatz organisiert, die auf die besonders heikle Situation für die gesamte Veranstaltungs- und Kulturbranche aufmerksam machen möchte; das Bündnis besteht dabei aus Vertreter*innen diversester Branchen (Technikfirmen, Kunstschaffende, Gastro, freie Eventspezialist*innen, Unterstützer*innen, Security, uvm). Vielen Dank für die orga & Einladung!

    Die Veranstaltungsbranche in Ö setzt jährlich ca. 10 Mrd. Euro um und rund 150.000 Menschen sind in diese arbeitstechnisch direkt oder indirekt eingebunden. Kunst und Kultur sind mehr als reine Belustigung und Firlefanz, sondern ein zentraler Pfeiler einer demokratischen Gesellschaft. Und für dieses Gut gilt es Kohle in die Hand zu nehmen, damit die Szene auch weiterhin arbeiten und weiterexistieren kann.

    Foto: Agnieszka Kulowska
  • In Tirol nimmt “Querdenken / Für eine bessere Welt” gnadenlos Tote in Kauf

    Die jüngsten random Anfeindungen von Querdenker*innen auf Innsbrucks Straßen zeigen, dass diese Posts vielleicht doch etwas beitragen können. Das ist doch schön 🙂 Also mal wieder der friendly reminder, dass “Querdenken / Für eine bessere Welt” auch in Tirol Nazipropaganda zumindest untereinander teilen und diese auf ihren Kanälen und in Telegram-Gruppen tolerieren.

    Die aktuelle Strategie der Laternenumzüge mit Kindern soll wahrscheinlich davon ablenken, dass nur innerhalb der letzten 2 Tage in den Gruppen wieder von “Staatssimulation” und “Schutzstaffel” gefaselt wird, Qanon-Posts, die die weltweite Rothschild-Verschwörung befeuern, abgefeiert werden und zum Tirol-weiten Boykott der Gratis-Testungen aufgerufen wird.Man kann sich nur wiederholen: Man kann hart mit widersinnigen Regierungsmaßnahmen ins Gericht gehen, man kann den strukturellen Rassismus von Bundeskanzler Kurz anprangern, man kann gegen Hetze wie “die Ausländer, die die Viren ins Land tragen” auf die Straße gehen – aber man muss nicht mit “Querdenken / Für eine bessere Welt” in Innsbruck Gruppierungen unterstützen, die in ihren Reihen, Gruppen und in ihren Argumentationsweisen Volksverhetzung dulden.

    Lasst euch von ein bisschen Lampion- und Christkindl-Flair nicht täuschen. Wer gemeinsame Sache mit Rechtsextremen macht, tritt nicht “für eine bessere Welt” ein. Da können sie noch so nett “Es klappert die Mühle am rauschenden Bach singen.”

    Zur Veranschaulichung möchte ich noch diese aktuellen Telegram-Screenshots aus der Gruppe als besondere Schmankerl anfügen. Hier sieht man deutlich wie das mit dieser “besseren Welt”, Frieden, Freiheit und so gemeint ist.

    ▶ “Nein, ich will dich nicht schützen!!!!”
    ▶ “Es ist nicht meine Schuld wenn jemand stirbt.”

    Natürliche Auslese?
    Sozialdarwinismus?
    Ausrottung von unwertem Leben?
    Friede Freude Kumbaya?

    Schon schön, diese Querdenker-Gesellschaft.

  • Interview Stadtblatt “Stimmen aus der Kulturszene” (Nov 20)

    Ich habe mit Redakteurin Nadine Isser vom Stadtblatt Innsbruck über die angelaufene Innsbrucker Kulturstrategie 2030, die knappe Raumsituation, Fair Pay, Kultur&Corona, die Innsbrucker Kulturlandschaft und mehr geplaudert.
    FÜR DEN EXTERNEN INHALT HIER KLICKEN

    Kultur-Tausendsassa David Prieth im Gespräch

    Die Stadt Innsbruck möchte mit der Kulturstrategie 2030 das kulturelle Leben in Innsbruck wiederbeleben. Dazu wurden verschiedene Menschen aus der Kulturszene befragt. Einer von ihnen ist David Prieth, Geschäftsführer der p.m.k., Vorstandsmitglied der Tiroler Kulturinitiativen, der IG Kultur Österreich und Aufsichtsratsmitglied des Tiroler Landestheaters.

    STADTBLATT: Wie zufrieden sind Sie mit dem Fragenkatalog der Kulturstrategie 2030?
    David Prieth: Die Aufteilung fand ich gut. Es ging um eine Art Bestandsaufnahme, aber auch was man vermisst oder was man sich für die Zukunft wünscht – die Fragen waren relativ offen und ich hab da viel unterbringen können. Es gab auch noch Raum für Input, also der Fragenkatalog war gut zusammengestellt.

    STADTBLATT: Wie stehen Sie zur „Kulturstrategie 2030“?
    Prieth: Ich bin Mitglied der Battlegroup for Art, das ist der Zusammenschluss, der in einem Treffen zusammen mit der Stadt Innsbruck diese Kulturstrategie – so wie es sie auch in anderen Städten gibt – versucht hat anzustoßen. Wir finden es wichtig, dass man sich nicht nur von einer Legislaturperiode zur nächsten oder von einem Jahr zum nächsten, Gedanken macht, sondern sich längerfristige Konzept überlegt, wo man hinwill. Ein Konzept, auf das sich viele einigen, bei dem man nicht immer alles neu ausstreiten muss. Bei dem sich alle einbringen können und das man dann als Leitfaden verwenden kann.

    STADTBLATT: Also sind Sie mit dem jetzigen Stand der Kulturstrategie zufrieden?
    Prieth: Genau, wobei diese noch sehr am Anfang steht. Ich finde, es braucht eine ganz starke Transparenz, sodass sich Leute eingeladen fühlen, ihre Meinung kundzutun und sich einzubringen. Aber bisher bin ich zufrieden.

    STADTBLATT: Was sind die Hauptforderungen aus Ihrer Perspektive, bzw. wo müsste man am schnellsten schauen, dass sich die Lage für Kunst- und Kulturschaffende verbessert?
    Prieth: Was Corona klar gemacht hat, ist, dass prekäre Arbeitsbedingungen für Künstler und Künstlerinnen schwierig sind, weil sie in Krisensituationen – so wie jetzt – überhaupt keine Rücklagen haben, teilweise als gemeinnützige Vereine auch gar keine Rücklagen haben dürfen. Soziale Absicherung ist auf jeden Fall wichtig und Raum, z.B. Ateliers. Die Szene braucht soziale Absicherung, die Szene braucht Raum und die Szene braucht faire Bezahlung. Und im Idealfall auch noch einen Ausbildungsort in Innsbruck, sodass nicht alle nach Wien oder Linz gehen müssen, um Kunst und Kultur zu studieren.

    STADTBLATT: Wäre es auch sinnvoll das System der Subventionierung zu überarbeiten?
    Prieth:
     Was ein großes und wichtiges Thema ist und auch zum ersten Mal seit zehn Jahren in ein Regierungsabkommen geschafft hat, ist das Thema „Fair Pay“, also faire Bezahlung für Arbeit. Faire Entlohnung, das ist einfach wichtig. Ich finde es ist falsch, dass man zwar einerseits gerne von Kulturnation spricht und sich auch damit schmückt, und andererseits sieht die Arbeitsrealtiät von kulturschaffenden Menschen aber oft so aus, dass sie sich in einer Bittsteller-Situation wiederfinden. Kulturschaffenden Menschen sollte man auf Augenhöhe begegnen und sie auch entsprechend entlohnen, sodass diese auch dementsprechend arbeiten können.

    STADTBLATT: Also sind Subventionen und der Eintritt insgesamt zu wenig, als das faire Bezahlung zustande kommen könnte?
    Prieth:
     Genau, hier braucht es ein Umdenken der Wertigkeit. Viele Menschen im Kunst- und Kulturbereich haben sich schon daran gewöhnt, dass sie sich unter ihrem Wert verkaufen müssen, dass sie es gar nicht mehr realistisch finden, dass sie irgendwann einmal halbwegs normal verdienen. Da braucht es auch in der Szene ein Umdenken: dass die Arbeit, die wir machen, wichtig ist. Und dass mehr finanzielle Ressourcen in die Kultur reingesteckt werden müssen.

    STADTBLATT: Wie schätzen Sie die Lage in Innsbruck ein, z. B. ist die Clubkultur in Innsbruck auch vor Corona schon stark in Bedrängnis gekommen?
    Prieth:
     Das positive ist, dass es einen extrem solidarischen Austausch gibt. Wir haben auch mit der Clubcomission Innsbruck viele Nachtgastronomiebetriebe und Clubs an einen Tisch gebracht. Wir haben zum Beispiel im Rahmen von der „Luisa ist hier“-Kampagne das Thema der sexualisierten Gewalt auf den Tisch gebracht. Wir haben den Wert der Clubkultur immer wieder betont und als Netzwerk funktioniert das ganz gut. Feiern ist wichtig, aber die Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass es für alle schön und toll und sicher ist – daran arbeiten wird gerade. Ich sehe Clubkultur als einen ganz zentralen Teil des kulturellen Schaffens und des sozialen Raumes, der wird aber teilweise etwas abschätzig behandelt. Da könnte es schon mehr zeitgenössisches Verständnis geben, wie es es auch in anderen Städten gibt. Dass die Clubkultur momentan zum Erliegen kommt, ist natürlich schade, doch die meisten Menschen in der Szene zeigen Verständnis dafür. Wo man dann kein Verständnis mehr hat, ist, wenn es irgendwelche undurchsichtigen Ausnahmen gibt, die eigentlich nicht zu argumentieren sind.

    STADTBLATT: Sie sind Geschäftsführer der p.m.k., wie geht es euch in dieser Zeit?
    Prieth: 
    Wir als p.m.k. haben durch unsere besondere Struktur, das heißt, dass das Programm von unseren Mitgliedsvereinen gemacht wird und wir nur die Infrastruktur stellen und zwei Halbtags-Stellen haben, sehr gut auf die Situation reagieren können. Wir sind sofort in einen finanziellen Ressourcen-Spar-Modus gefahren und kommen zum Glück jetzt bis zum Ende des Jahres ganz gut durch.

    STADTBLATT: Vor Corona haben ja diverse Lokale, das Weekender, der Hafen, und und und, zugesperrt. Ist das auch ein Problem der Wertigkeit?
    Prieth:
     Das ist auch etwas, was die lokale Politik meiner Meinung nach unterschätzt. Wenn nämlich einmal so ein Laden zusperrt, kommt so schnell nichts nach. Die Immobilienpreise sind so hoch in Innsbruck und die Voraussetzungen, die man an so einen Raum stellt, damit man da halbwegs normal und sinnvoll einen Nachtclub reinmachen kann – das ist so speziell und schwierig in Innsbruck – wenn ein Ort verloren geht, dann kann das ein jahrelanges Loch reinwerfen. Das kann man dann nicht einfach von heute auf morgen nachbesetzen. Innsbruck ist eine Studentenstadt, es gibt viele junge Menschen – und die Orte werden zunehmend weniger und da müsste es eigentlich schon ein stärkeres Commitment und Unterstützung geben. Es kann auch nicht sein, dass wegen einem Nachbarn ein kompletter Laden wegfällt, wo hunderte oder tausende Menschen einen zentralen Treffpunkt verlieren. Da würde ich mir von der Stadt mehr Lösungen wünschen, z. B. kann man sich überlegen, ob man in stärkeren Lärmschutz oder so investiert. Also ich finde schon, dass es da ein stärkeres Commitment braucht.

    STADTBLATT: Wie sehen Sie die kulturelle Entwicklung in Hinblick auf Interdisziplinarität?
    Prieth: 
    Was mir an Innsbruck gut gefällt ist, dass in Anbetracht der geringen Größe doch relativ viel passiert – weil es viele engagierte Gruppen und Einzelpersonen gibt. Im Kulturbereich passiert auch viel übergreifend: Man kann auf eine Ausstellung gehen und da findet man Leute aus dem Uni-Kontext, aus der Subkultur, Kunstschaffende und so weiter. Also da sind die Szenen schon vernetzt. Die Entwicklung in den letzten Jahren, vielleicht seit der Fluchtbewegung 2015 und jetzt noch mehr durch Corona, ist auch dahingehend, dass sich viel im kulturellen Bereich auch klarer politisch verortet oder politisch auftritt. Ich kann mir vorstellen, dass das so weitergeht. Aktuell gibt es ja einige demokratiegefährdende Gruppierungen innerhalb dieser Coronaskepsis, und dass da Kulturschaffende ihre Stimme für die Demokratie einsetzen, zur Deeskalation, finde ich auch wichtig.

    STADTBLATT: Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen der sogenannten ernsten Kunst und Subkultur bzw. auch Volkskultur in Innsbruck?
    Prieth: 
    Ich sehe Kultur sehr breit, ich bin im Vorstand der Tiroler Kulturinitiative und auch im Aufsichtsrat des Tiroler Landestheater. Für mich hat eine italienische Oper gleich viel Daseinsberechtigung wie ein elektronisches, zeitgenössisches Konzert. Da gibt es schon auch noch viel aufzuholen. In anderen Städten tut sich da teilweise mehr, bei den Wiener Festwochen z. B., bei uns vielleicht die „Klangspuren“. Dass sich vielleicht auch einmal ein Publikum vermischen kann. Diese Schranken zwischen E und U aufzuweichen, da bleibt noch viel Vermittlungsarbeit. Ich bleib da positiv, dass sich das auch verbessern wird. Man muss sich halt noch ein paar Jährchen reinhängen.