Das Thema “Sperrstunde” ist nicht erst seit Corona ein extrem Mühsames und subjektiv Ausgelegtes. Wiederholt wurden Clubs – auch in Innsbruck – als “Erziehungsmaßnahme” (oder durch bürokratische Schikane?) mit verfrühten Sperrstunden bedacht. Ein beliebtes Beispiel sind hier natürlich die Clubs und Nachtlokale in den Innsbrucker Viaduktbögen, die in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch oft und gern in ihrer Gesamtheit als übel und gefährlich geframet werden. So nach dem Motto: Nach 3 Uhr Nachts können sich die Leute nicht mehr zusammenreißen und überhaupt hat man um diese Zeit nichts mehr draußen verloren – also ist Laden XY um diese Zeit dichtzumachen.Nützen wir die Gunst der Stunde und schauen uns das Thema Sperrstunde doch überhaupt mal mit frischen Augen an. Warum werden Sperrstunden verhängt und was sind eigentlich die politischen Dimensionen von Sperrstunden? In einigen Ländern wurden diese z.B. bereits längst abgeschafft. Selbst LH Güntha Platta verlautbarte jüngst in einer Pressekonferenz: “Die Sperrstunde muss endlich abgeschafft werden”. Endlich sind auch wir mal einer Meinung.
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Portrait im Welcome Magazin Innsbruck
Da fühl ich mich schon ein bisschen geehrt; aktuell gibt’s tatsächlich ein dreiseitiges Portrait über mein Tun im offiziellen Gästemagazin der Region Innsbruck. Ich find’s wirklich schön im Städtchen was zum kulturellen Leben beitragen zu können und hoffe, dass das noch länger und weiterhin möglich sein wird
Link: Welcome Magazin Innsbruck
Welcome Magazin Innsbruck 2022 Welcome Magazin Innsbruck 2022 -
Kurzauftritt in der Filmkomödie Die Lederhosen-Affäre (2020)
Wenn das eigene Tun beliebig wird: Random Kurzauftritt in einer Österreichischen Filmkomödie (e&a, ORF & Arte Produktion), in der u.a. auch Erwin Steinhauer und Armin Wolf mitwirken; diese hatte gestern Abend Premiere im ÖRF.
Grundsätzlich geht es um die Frage wer die “kurze” Lederhose erfunden hat. Waren es die Tiroler oder waren es die Bayern?
Eine Frage so alt wie die Menschheit.
Das Ergebnis wird verblüffen.
Aber hauptsach die Pappm offm in Fernsen.
Meine schauspielerische Karriere kann man als gescheitert betrachten.Link zum Film in der ORF TvThek: https://tvthek.orf.at/profile/StadtKomoedie/13888192/StadtKomoedie-Die-Lederhosenaffaere/14117023
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Neues Musikvideo “Kaugummi” von Jesse Grande
Als mich der Musiker Jesse Grande fragte, ob ich in seinem neuen Musikvideo “Kaugummi”, in dem er nach dem Schmusen einen Zug verpasst, einen Engel spielen könnte; dachte ich mir: Das ergibt gerade mehr Sinn als das meiste was momentan sonst so auf der Welt geschieht.
Und da man aktuell ohnehin wenig zu lachen hat, tut’s auch gut sich ein nettes Lied samt Video zu gönnen.War ein guter Abend mit Echtdampf-Miniloks, Kaktus-Eis und zahlreichen Erzählungen von Herren mittleren Alters, die sich einem Leben als Zugliebhaber verschrieben haben.
Spitzen Typ, immer weiter so, Jesse Grande , du weißt schon was du da machst
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Norbert Pleifer & David Prieth zur Lage der Kulturinitiativen in “Tirol Live” 22.11.21
Hallo Inland! Ich war gestern ein bisschen mit dem Norbert K Pleifer im Fernseh-Studio, um über die aktuelle Lage im Kulturbetrieb zu sprechen. So ob man jetzt z.B. langsam die Kultur-Flinte ins Korn wirft (Spoiler: nein); oder ob wir glauben, dass dieses Jahr noch Veranstaltungen gehen (Spoiler: nein); und wie wichtig Nina Prolls Meinung zur aktuellen Lage ist (Spoiler: interessiert niemanden).
Fein wars, beehren Sie uns bald wieder -
Empfehlung: 24h Performance “Wir bleiben wach” 19./20. November im BRUX
EMPFEHLUNG: Von FR 19.11. auf SA 20.11. findet die u.a. von meiner schlauen Tante Sonja mit organisierte 24h-Performance “Wir bleiben wach” im BRUX statt! In dieser multimedialen Performance werden die Arbeits- und Lebensrealitäten von 24h Betreuer:innen in den Mittelpunkt gerückt.
24 h. wir bleiben wach” ist eine vielschichtige künstlerische Performance, die 24 Stunden lang dauert und das Thema von vielen Seiten beleuchtet. Bereitschaftsdienst als Selbsterfahrung inklusive.
Anmeldung ist nicht erforderlich. Kommen und Gehen ist 24 Stunden lang möglich. Verpflegung wird vor Ort angeboten. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Der offizielle Einladungstext zur Performance
24-Stunden-Performance: „24 h. wir bleiben wach“Beginn: Freitag, 19. November 2021, 11 UhrEnde: Samstag, 20. November 2021, 11 UhrOrt: BRUX Freies Theater Innsbruck, Wilhelm-Greil-Straße 23 UND im 24-Stunden-Livestream für alle, die nicht kommen können (zu finden auf www.wortklangwelt.com)
Worum gehts?
Für viele alte Menschen ist eine 24-Stunden-Betreuung der letzte Ausweg, um in der eigenen Wohnung bleiben zu können. Die Betreuer:innen kommen meist aus Osteuropa. Sie pendeln, weil sie in Österreich mehr verdienen als zu Hause. Sind damit die Probleme gelöst?
“24 h. wir bleiben wach” ist eine vielschichtige künstlerische Performance, die 24 Stunden lang dauert und das Thema von vielen Seiten beleuchtet. Bereitschaftsdienst als Selbsterfahrung inklusive.
24 Stunden – vielfältige Highlights (Detailprogramm im Anhang)- 24-Stunden-Musiker:innen “betreuen” rund um die Uhr den Patienten. Der Patient ist das System der 24-Stunden-Betreuung in Österreich.
- Dieser Patient spricht zu uns. Es erklingen Ausschnitte aus Interviews mit Betreuer:innen, Betreuten und Angehörigen. Ihre Aussagen werden von den 24-Stunden-Musikbetreuungsduos improvisierend verarbeitet.
- Künstlerische Beiträge (Musik, Literatur, Performance, Comedy) eröffnen sinnlich-emotionale Zugänge, regen zum Nachdenken an und führen uns das Absurde vor Augen – auch Lachen ist erlaubt.
- Fachleute sprechen
• über den Alltag und die Lebenswelt von 24-Stunden-Betreuer:innen
• über den gesellschaftlichen Wert von Care-Arbeit (und damit von Frauenarbeit)
• über globale Ungerechtigkeit und die Frage, wer davon profitiert
• über 24-Stunden-Betreuung aus menschenrechtlicher Perspektive
• über Abhängigkeiten und Machtdynamiken
• über Initiativen zur Stärkung der 24-Stunden-Betreuer:innen
• über Alternativen zum gewinnorientieren Modell der Vermittlung durch private Agenturen (in Österreich gibt es über 800 gewinnorientierte Agenturen – und eine nicht gewinnorientierte)
• über die Aufdeckung eines großen Wahlbetrugs im Jahr 2020, bei dem mit Identitäten von Betreuer:innen Vorzugsstimmen lukriert wurden. - Das Publikum ist gemeinsam mit allen anderen in Bereitschaft. Wie in jedem Bereitschaftsdienst gibt es ruhige und turbulente Phasen, diese sind nicht vorhersehbar.
Eine künstlerische, interdisziplinäre Grenzerfahrung mit äußerst gehaltvollem Programm.
Ziel des Projektes ist, diesem gesellschaftspolitischen Thema öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Zur Einstimmung empfehlen wir den 5-Minuten-Film zum Projekt oder auch den kurzen Kinotrailer, der derzeit im Innsbrucker Leokino läuft.
Wir laden alle Interessierten ein, zu verweilen und sich auf das vielfältige Geschehen einzulassen. Wer den Besuch bei unserem Patienten genauer planen möchte, findet im Anhang das detaillierte Programm. Und wer nicht kommen kann, hat durch den Livestream Gelegenheit, dabei zu sein.
Anmeldung ist nicht erforderlich. Kommen und Gehen ist 24 Stunden lang möglich. Verpflegung wird vor Ort angeboten. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Natürilch gelten die aktuellen Covid-Bestimmungen.
Wir freuen uns über Euer Kommen und bitten Euch, die Information auch an Interessierte in Eurem Umfeld weiterzuleiten.
Herzliche Grüße
das Projektteam “24 h. wir bleiben wach”: Sonja Prieth, Klemens Klex Wolf und Sarah Rendel
https://wortklangwelt.com/24h-wir-bleiben-wach/ - 24-Stunden-Musiker:innen “betreuen” rund um die Uhr den Patienten. Der Patient ist das System der 24-Stunden-Betreuung in Österreich.
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TEAR DOWN THE BORDERS OF FORTRESS EUROPE
Contribution for the exhibition MagiC Carpets Landed 2021
Kaunas, Lithuania
Opening: November 5th 2021As long as people are drowning and get killed in front of the European borders, we will not stay silent!
By supporting the European Border and Coast Guard Agency, also known as Frontex, the European Union is directly responsible for the violation of human rights, illegal push-back actions and the deaths of thousands.
Therefore we say: FUCK FRONTEX and every system that helps making the Mediterranean Sea one of the biggest mass graves of our time. The European Union has the responsibility to open their borders and offer security to all people who are fleeing from death, war, poverty and hunger.
We will continue to spread these words!
NO ONE IS FREE UNTIL WE ARE ALL FREEALL POWER TO ALL THE PEOPLE
David Prieth,
November 2021PS:
CHARTER OF FUNDAMENTAL RIGHTS OF THE EUROPEAN UNIONArticle 13
Freedom of the arts and sciences
The arts and scientific research shall be free of constraint. Academic freedom shall be respected. -
HEUTE: Vernissage “GEMMA BÖGEN” (Viaduktbogen 25)
HEUTE findet um 18:00 die Vernissage zur Ausstellung “GEMMA BÖGEN – MIKROKOSMOS VIADUKT”, organisiert und umgesetzt durch Studierende der Europäischen Ethnologie, im Viaduktbogen 25 statt! Und anschließend hosted das Kulturkollektiv ContrApunkt in seiner bisher insgesamt 99. Veranstaltung
die dazugehörige Afterparty in der p.m.k
Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse eines zweisemestrigen Lehrforschungsprojektes (2020/21), in dessen Rahmen sich Studierende der Europäischen Ethnologie der Universität Innsbruck einem faszinierenden Mikrokosmos der Stadt ethnografisch angenähert haben: den Innsbrucker Bögen. Der sich über 1700 Meter entlang der Ing.-Etzel-Straße erstreckende Bögenviadukt präsentierte sich ihnen als ein vielschichtiger Raum, in dem drastische Gegensätze widerspruchsfrei zu einer Einheit verschmelzen. In Pandemiezeiten traten zudem neue Facetten der Bögen zum Vorschein – eine ansonsten selten dort anzutreffende Menschenleere und Stille, die den Blick auf die kleinen, unscheinbaren und unsichtbaren Dinge öffneten: Welche wirkmächtigen Materien affizieren die Sinne? Welche „verkehrten“ Ordnungen drängen sich auf? Wo lassen sich liminale Zwischenräume finden? Inwiefern schreiben sich Ethnograf:innen in den Bögen-Text ein? Wie kann das Unsichtbare der Bögen ethnografisch festgehalten werden? Im Modus des Gehens versuchten wir uns sinnlich-körperlich auf die Bögen einzulassen, uns ihrem spezifischen Rhythmus anzupassen und das Flüchtige des gelebten urbanen Raumes in Wahrnehmungsberichten und mit Kameras einzufangen. Auf diese Weise entstanden die hier präsentierten Transitbilder (Michel de Certeau), die nicht nur die Offenheit, Vielschichtigkeit, Multisensualität und Intersubjektivität einer Bögen-Erfahrung dokumentieren, sondern uns daran erinnern, dass wir uns stets selbst in den Bögen-Raum eingeschrieben und diesen aktiv mitgestaltet haben. Insofern lassen sich die Bögen als ein Ort verstehen, der sich erst durch die darin vollzogenen Bewegungen, die kollektiven und individuellen Vorstellungen sowie sinnlichkörperlichen Erfahrungen zu einem gelebten Raum verdichtet. Mit der Schau möchten wir Euch in den kreativen Raumproduktionsprozess involvieren und dazu einladen, mit geschärften Sinnen in den Mikrokosmos Viadukt einzutauchen und einen Bögen-Gang aus der Perspektive ethnografischer Stadtgänger:innen nachzuempfinden: GEMMA BÖGEN!
http://www.gemma-boegen.at -
ZURÜCK ZUM BETON:oder MEIN (GÄSTE)BETT IST KALT
Innsbruck möchte als selbstauferlegte Weltstadt prinzipiell immer ganz vorne mit dabei sein. Höher, schneller, weiter – nur so geht es voran. Dabei betoniert ein abstrus flach-asphaltiertes Grundverständnis von (inter)nationaler “Relevanz” immer und immer wieder die Potenziale, die bereits in der Stadt vorhanden wären – die gut und günstig Lebensqualität für Viele einbringen – und auch überregionales Interesse schaffen würden, gnadenlos nieder.
Aktuellstes Beispiel: Im Innsbrucker Treibhaus finden keine Nächtigungen statt. Für die Familienpauschale wird kein Speck und kein Strammer Max verhökert; hier gibt es nur seit Jahrzehnten stattfindende Kulturarbeit – auch während der Pandemie vor allem an der frischen Luft.
Ergo: Machen wir die Figge platt.Dass in diesem Jahr dutzende Open-Air-Konzerte im Treibhaus auf pay as you wish Basis stattgefunden haben, ist irrelevant; denn dabei handelt es sich, wie wir alle wissen, um vermeidbaren und vor allem unzumutbaren “Lärm”. Hier fährt kein Puffauto, hier werden keine Schienen geschliffen, und kein Schnitzelklopfer hämmert sich in die kollektive Hirnhaut; hier wird nur vermeidbarer und vor allem unzumutbarer Lärm produziert.
Vorgestern hat mich meine liebe Frau Mama darauf hingewiesen, wie wichtig die sonntäglichen Jazz-Frühstücke ihrerzeit im Treibhaus waren, als sie mich alleinerziehend mit wenig Kohle, dafür mit viel Liebe und einem innigen Netzwerk von guten Menschen, aufgezogen hat. Sonntags waren wir dann zB oft auf ebenjenen Konzerten im Treibhaus, bei denen man geben konnte was man wollte/hatte. Etwas auf diese Art und Weise anzubieten, bedeutet einer Stadt und seiner Bevölkerung tief verbunden zu sein. Sie grundsätzlich bereichern und inhaltlich erweitern zu wollen.
Dass nun so dermaßen verfehlt mit dem Vorschlaghammer auf einen Ort und seine Inhalte draufgehauen wird, der in den letzten Monaten(/Jahren) seit Beginn dieser elendigen Pandemie ein Programm zu ‘fairest ‘ use Bedingungen – und das noch an der frischen Luft – angeboten hat, schlägt dem Fass den Boden aus und bringt uns tatsächlich wieder zurück in die Steinzeit (Zitat: Esteban Curto).
Ich erlaube mir hiermit öffentlich die Frage: Was ist da aktuell los in der Stadtregierung?
Was ist da los auf Verwaltungs- und Behördenebene?
Soll mas einfach lassen, oder tun wir halbwegs normal miteinander?AN Georg Willi (BGM), Hannes Anzengruber (Vize-BGM und Sicherheit), Uschi Schwarzl (Kulturstadträtin), Stefan Fikerle (Veranstaltungsamt)
Es besteht Handlungsbedarf.